Freiverkehr | AURELIUS: Rückschlag bei HanseYachts verhagelt wohl weiter einen Exit

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Úm die AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A0JK2A8)  war es etwas still geworden, es fehlen einfach die Exits, die nun mal das Salz in der Suppe im Konzept des Carve-Out Spezialisten sind. Und genau hier gab es heute einen kräftigen Rückschlag.

HanseYachts, eine der Beteiligungen von Aurelius, die seit mittlerweile annähhernd einem Jahr als reifes, zum Verkauf stehehendes Asset der Aurelius-Gruppe präsentiert wird, hat einen weiteren Rückschlag zu vermelden. HanseYachts  musste das Unternehmen im Rahmen der Jahresabschlusserstellung (Geschäftsjahresende 30.06.2020) feststellen, das insbesondere die Assets in Frankreich aufgrund der durch Corona zu Tage getretenen Schwächen zu hoch bewertet wurden. JAHRESVERLUST VON ÜBER 15 Mio. EUR ist auf jeden Fall das Ergebnis. Mehr als die Hälfte des Eigenkapitals aufgebraucht. Aurelius muss seine dem Unternehmen gewährten Darlehen in Aktien umwandeln, um die Eigenkapitalsituation wieder „zu heilen“ – die freien Aktionäre können/sollen durch eine Kapitalerhöhung mitmachen – ERGEBNIS: Die Aurelius-Beteiligung verleirt allein heute an der Börse 29,44% auf ein Kursniveau von 3,02 EUR (08:09 Uhr in  Stuttgart).Natürlich werden die heutigen Eriegnisse einen negativen Einfluss auf den NAV der Aurelius haben, da die börsennotierte HanseYachts at the markets bilanziert werden wird – bzw. muss.Aurelius gehören derzeit 775 der HanseYachts, man hat also allein heute einen Wert von rund 15 Mio. EUR „verloren“ – haut rein, aber im Vergleich zum NAV von rund 959 Mio. EUR beherrschbar. Schwerer wiegt, die abnehmende Wahrscheinlichkeit HanseYachts zu einem angemessenen Preis kurzfristig veräußern zu können.

Beteiligung verliert allein heute fast ein Drittel an Wert!

HanseYachts konnte sich vor zwei Wochen endgültig die Liquidität sichern, um die Folgen der Corona-Pandemie „entspannt“ zu verarbeiten und nicht die Puste zu verlieren, wenn sich der Markt wieder erholen sollte. Aber das schützt nicht vor einer Neubewertung der Assets – denn diese ist notwendig, damit die Bilanzen eines Unternehmens für alle Stakeholder einen fairen Überblick bieten können – für Kreditgeber, für Aktionäre, für Geschäftspartner. ERGEBNIS: COVID-19-bedingte Neubewertung des Vermögensportfolios der HanseYachts AG führt zu Abschreibungen auf den Beteiligungsbuchwert von 13,9 Mio. Euro im Jahresabschluss und zu Abschreibungen auf den Firmenwert von 11,7 Mio. Euro im Konzernabschluss. VERLUST VON MEHR ALS DER HÄLFTE DES GRUNDKAPITALS.

Diese Feststellung erfordert gesetzlich vorgeschrieben die sofortige Einberufung einer Hauptversammlung. Da zeitnah die ordentliche Hauptversammlung anstand – Geschäftsjahresende ist der 30.06.2020 gewesen – verbindet man die beiden Pflichttermine zu einem – es soll entschieden werden, Fremdkapital, Darlehen der Hauptaktionäre, in Eigenkapital umzuwandeln und so wieder eine gesunde Eigenkapitallage herzustellen. Gleichzeitig soll den freien Aktionären eine Kapitalerhöhung zu gleichen oder besseren Konditionen angeboten werden, wie den bestimmenden Aktionären – insbesondere Aurelius – um den Anteil am Unternehmen nicht zu verwässern. Fortsetzung: HanseYachts leidet weiter – Abschreiber braucht mehr als 50% des Eigenkapitals auf, Aurelius muss wieder mal helfen

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Erstes Halbjahr war besser als befürchtet

Die Umsatz- und Gewinnzahlen des Aurelius-Konzerns unterliegen natürlich größeren ‚Schwankungen als bei „normalen“ Konzernen: Da es Konzept ist „Verlustbringer“ aufzukaufen und diese – nach Erholung und Umbau – als gewinnbringende, umsatzstärkere „neue“ Unternehmen wieder zu verkaufen. Folglich bedeuten Umsatzrückgänge nach einem größeren Exit (Wie besispielsweise mit Solidus Ende 2019) eigentlich etwas Positives. Genauso sieht es mit dem „operativen“ EBITDA aus: Wenn Gewinnbringer verkauft werden und Verlustbringer eingekauft werden, dann können auch die Gewinnentwicklungen stärkeren Schwankungen unterliegen. Mit diesen Vorbemerkungen im Kopf die Zahlen: Der Konzerngesamtumsatz des ersten Halbjahres 2020 betrug 1.628,1 Mio. EUR und lag aufgrund großer Verkäufe im zweiten Halbjahr 2019 sowie im ersten Halbjahr 2020 leicht unter dem Vorjahresniveau (1.890,4 Mio. EUR). Der annualisierte Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen erreichte 3.027,9 Mio. EUR (H1 2019: 3.234,3 Mio. EUR).

Das operative EBITDA des Gesamtkonzerns lag trotz der Verkäufe mehrerer sehr profitabler Töchter in den letzten Monaten (GHOTEL-Gruppe, Solidus Solutions, Scandinavian Cosmetics) bei 75,3 Mio. EUR (H1 2019: 102,6 Mio. EUR). Und dieses Ergebnis ist „über alle“ durchaus positiv zu sehen – wir haben noch in den Ohren, dass möglcherweise nicht alle Beteiligungen die Corona-Krise überstehen werden. Und hier gab es bisher nur kleinere(!) Ausfälle und insgesamt hielt sich der operative Gewinn in einer corona-geprägten Zeit relativ gut.

Die Ausfälle: Die ZIM Flugsitz GmbH durchläuft seit dem 14.07.2020 ein Insolvenzverfahren, Die relativ neue Beteiligung der Aurelius versucht ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung „durchzuziehen“ – coronabedingt hat das Unternehmen, welches in 2018 bereits „an der Pleite vorbeischrappte“  die Notbremse ziehen müssen. Aurelius will sich an der Sanierung beteiligen – scheint noch etwas möglich. Auch im Geschäftsbericht sieht man hier Perspektiven für ZIM. (GESCHÄFTSBERICHT KOMPLETT). Und der Rest der Bertram Books, nach verkäufen wesentlicher Teile, wurde insolvent und abgewickelt – von gerinegr wirtschaftliche rBedeutung: „Das AURELIUS Konzernunternehmen Bertram Books konnte im April 2020 drei Teilbereiche an strategische Investoren veräußern. Das verbleibende Großhandelsgeschäft, ein Lieferant unabhängiger und großer Buchläden in den britischen Innenstädten sowie lokaler Büchereien und Universitäten, musste aufgrund der von der britischen Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sein Geschäft vorrübergehend einstellen und aufgrund der negativen wirtschaftlichen Folgen letztendlich im Juni Insolvenz anmelden.“ (Aurelius GB, Seite 9){loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Das Ergebnis aus Unternehmensverkäufen betrug im ersten Halbjahr 2020 82,1 Mio. EUR (H1 2019: -6,8 Mio. EUR) und enthält vor allem den Verkaufserlös aus dem Ende Februar 2020 vollzogenen Verkauf der GHOTEL-Gruppe. Hier fehlen natürlich die angekündigten „größeren Verkäufe“ – wie HanseYachts o.ä. – coronabedingt gab es diese wohl nicht, aber auch hier sollte sich das Rad im zweiten Halbjahr vielleicht wieder drehen.

Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:

H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…

H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?

H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?

H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?

H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?

H2TEIL6: Linde und Air Liquide – zwei Großkonzerne, die Wasserstoff in der DNA haben oder eben zukaufen können 

H2TEIL7: Bloom Energy Corp. die bessere Plug Power? Knapp 1 Mrd. USD Umsatz mit Brennstoffzellen und jetzt „green“ mit Elektrolystechnik zusätzlich

Wasserstoffaktien-Update KW39: Abwärtstaumel bei NEL und NIKOLA, Buy the Dip bei Bloom Energy, Ballard Power takes China, Plug überzeugt Linde

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DAS EBITDA insgesamt ist gut, wobei die Zuschreibungen beim Kauf von „leidenden“Unternehmen durchaus kontrovers gesehen werden könnten (pauschalisiert: man nimmt Gewinne vorweg, die eigentlich erst bei Abgabe realisiert werden): „Das EBITDA des Gesamtkonzerns verfünffachte sich im Berichtszeitraum auf 258,0 Mio. EUR (H1 2019: 53,8 Mio. EUR). Die Restrukturierungs- und Einmalaufwendungen für die Neuausrichtung der Konzernunternehmen lagen mit 44,4 Mio. EUR leicht über Vorjahresniveau (H1 2019: 42,0 Mio. EUR). Im ersten Halbjahr 2020 hat AURELIUS vier Unternehmenserwerbe vollzogen. Die Erträge aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung („bargain purchase“) erreichten dadurch im ersten Halbjahr 2020 145,0 Mio. EUR. (H1 2019: 0 Mio. EUR).

„Diese Krise und ihre globalen wirtschaftlichen Verwerfungen sind beispiellos. Aber wir können Krise! Dank unserer knapp fünfzehnjährigen Erfahrung im Management und Turnaround von Unternehmen in Sonder- und Krisensituationen ist es uns gelungen, AURELIUS und seine Konzernunternehmen im ersten Halbjahr 2020 auf gutem Kurs zu halten„, sagt Dr. Dirk Markus, Vorstandsvorsitzender der AURELIUS Equity Opportunities. „Wir sind finanziell und operativ sehr robust aufgestellt und daher gut dafür gerüstet, die langfristigen Folgen dieser Krise zu meistern und aus unserer Position auch weiter nachhaltig zu wachsen.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

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NAV leicht rückläufig, aber wesentlich höher als der Aktienkurs – WIESO?

Der Net Asset Value des AURELIUS Portfolios lag mit 959,8 Mio. EUR zum 30. Juni 2020 leicht unter dem Wert zum Ende des ersten Quartals 2020 (31. März 2020: 984,3 Mio. EUR), der Net Asset Value je Aktie lag bei EUR 31,19. Die liquiden Mittel lagen zum Halbjahresstichtag mit 394,5 Mio. EUR über dem Wert zum Ende des ersten Quartals 2020 (31. März 2020: 385,6 Mio. EUR). Woher kommt diese hohe diskrepanz? Vielelicht Angst vor „Beteiligungsausfällen“ aufgrund der Coroan-Krise, wie auch von Aurelius nicht ausgeschlossen. Oder Verunsicherung weil die angekündigten „großen Verkäufe“ noch nicht erfolgt sind. Oder Nachwirkungen der „alten“ Vorwürfe von Shortsellern am Konzept, Bilanzierungspraxis und Verkaufserlösen – auch wenn hier seit Monaten Ruhe herrscht: „Irgendetwas bleibt immer hängen“.  Aber die Kararwane der Shortseller zieht weiter und ist jetzt bei GRENKE gelandet: GEGENÜBERSTELLUNG der Aussagen: GRENKE AG und VICEROY REPORT – Runde 1 von…  {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_02)}

Natürlich werden die heutigen Eriegnisse einen negativen Einfluss auf den NAV der Aurelius haben, da die börsennotierte HanseYachts at the markets bilanziert werden wird – bzw. muss.Aurelius gehören derzeit 775 der HanseYachts, man hat also allein heute einen Wert von rund 15 Mio. EUR „verloren“ – haut rein, aber im Vergleich zum NAV von rund 959 Mio. EUR beherrschbar.

Im 2. Halbjahr soll die „Maschine“ anlaufen – beschleunigter Dealflow angekündigt

Bei Bekanntgabe der Halbjahreszahlen hieß es: Auf dem Markt für Unternehmenstransaktionen führt die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung zu deutlichen Umbrüchen. „Wir sind seit inzwischen 15 Jahren erfolgreich beim Erwerb, der Neuausrichtung und dem anschließenden Verkauf von Unternehmen in Umbruch- und Sondersituationen tätig. Diese Erfahrung hilft uns, diese aktuell einmalige Krise zu meistern. Die anhaltende COVID-19-Pandemie wird aus unserer Sicht zu einer Vielzahl von Opportunitäten beim Kauf von Unternehmen führen. Wir sichten den Markt sehr genau und rechnen mit mehreren interessanten Neuwerben in den kommenden Monaten„, kommentiert Dr. Dirk Markus weiter.

Spannende Ansage – bisher konnte insbesondere der etwas kleinere, andere Carve-Out Spezialist aus München – Die Mutares AG – mit einer Übernahmeflut überraschen: 40% Umsatzplus im ersten Halbjahr durch Übernahmen. Bei akquisitionen hat sich Aurelius bisher eher zurückgehalten – also mal schauen was da kommt.

Ausblick aufgrund weiter anhaltender Corona/COVID-19-Krise wohl immer noch unsicher

Nichts geändert seit dem Corona-Aktionärsbrief am 08.04.2020 hat sich hier: Im Mai hieß es noch: „Ein verlässlicher Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf ist aufgrund der anhaltenden Corona/COVID-19-Krise aktuell nur schwer möglich. Das Auftreten des neuen Coronavirus COVID-19 birgt besondere und in ihren Auswirkungen schwer absehbare Risiken für die Weltwirtschaft, von denen auch der AURELIUS Konzern betroffen ist. Es bestehen daher Risiken sowohl mit Blick auf die Erreichung der Ziele der Unternehmensplanungen als auch hinsichtlich des Verkaufs von Portfoliounternehmen. Es ist davon auszugehen, dass die Corona/COVID-19-Krise das operative Ergebnis auch für das Gesamtjahr 2020 negativ beeinflussen wird.“

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Und auf der Hauptversammlung am 18.06.2020: „Eine konkrete Prognose für den weiteren Verlauf des Jahres 2020 wurde angesichts der anhaltenden Corona/COVID-19-Krise und der damit verbundenen Unsicherheiten weiterhin nicht gegeben“

Allerdings sollte die aktuelle wirtschaftliche Situation perspektivisch auch zu einer Vielzahl an attraktiven Transaktionsmöglichkeiten führen. Viele Konzerne und Unternehmenseigentümer werden ihre Strategien adaptieren und den Fokus auf das Kerngeschäft verstärken, was aufgrund des Investitionsprofils zu spannenden Opportunitäten für AURELIUS führen wird. Auch wenn verlässliche Bewertungen von Unternehmen oder Unternehmenssparten im gegenwärtigen Umfeld noch schwierig sind, erwartet AURELIUS im weiteren Jahresverlauf attraktive Rahmenbedingungen für neuerliche M&A-Aktivitäten.

Aktuell (30.09.2020 / 09:05 Uhr) notieren die Aktien der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,11 EUR (-0,81 %) bei 13,53 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.


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General Standard | HanseYachts-Aktie: Handlungsbedarf für Aurelius – Verluste übersteigen Grenze
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