Prime Standard – euromicron setzt zukünftig auf das Internet der Dinge

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Im Hause der euromicron AG (ISIN: DE000A1K0300) hat sich in den vergangenen zwei Monaten einiges getan. Auslöser war eine Ad-hoc-Meldung Ende März.

In der besagten Meldung teilte euromicron mit, dass im Zuge der Erstellung des IFRS-Konzernabschlusses für das Jahr 2014 aufgefallen ist, dass die Bilanzierung und Bewertung einzelner Projekte aus den Jahren 2012 und 2013 fehlerhaft war.

Fehler mit weitreichenden Konsequenzen

Gleichzeitig wurde in der Ad-hoc bekannt gegeben, dass der langjährige Vorstandsvorsitzende Dr. Willibald Späth sein Amt niedergelegt hat. Späth hatte euromicron nach dem Börsengang zum Erfolg geführt und ist jedoch zuletzt zunehmend an seinen sehr ambitionierten Wachstumszielen gescheitert.  

Weitere Konsequenz aus diesem Lapsus ist, dass euromicron gemäß Bilanzierungsrichtlinien nach IFRS die falsch bilanzierten Projekte nachträglich verbuchen muss. Der Konzern gab an, dass die Eigenkapitalreduzierung voraussichtlich rund 15 Mio. EUR betragen werde.

Alles in allem eine Hiobsbotschaft, die den Kurs in sich einstürzen ließ. Von 14,15 EUR rauschte er binnen eines Tages auf 10,08 EUR und verlor somit nahezu 29%.

Verspäteter Konzernabschluss 2014

Aufgrund der notwendigen Anpassungen und Einarbeitung der Ergebnisse musste euromicron die Veröffentlichung des Jahres- und Konzernabschlusses zweimal aufschieben. Dabei konnte das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt/Main positiv punkten.

Zunächst einmal musste das Eigenkapital nur um 11,4 Mio. EUR reduziert werden, statt um 15 Mio. EUR, sodass die Eigenkapitalquote zum Stichtag 31.12.2014 bei 38,4% liegt. Trotz der negativen Effekte aus der Fehlerkorrektur immer noch eine Verbesserung um 3,3% gegenüber dem Vorjahr.

Der Umsatz konnte mit einem Plus von 6,3% im mittleren Niveau der Erwartungen auf 346 Mio. EUR gesteigert werden, während die EBITDA-Marge im unteren Bereich der Prognose auf 6,1% verbessert werden konnte.

Neuer Vorstand bringt neue Fokussierung

Nach dem Abgang von Dr. Willibald Späth im März dieses Jahres hat euromicron mit Jürgen Hansjosten und Bettina Meyer zwei neue Vorstände. Dass sie das Schiff nicht weiter auf den alten Kurs halten wollen, machten sie im gerade vorgelegten Geschäftsbericht klar.

Neben dem Basisgeschäft, welches in diversen Lösungen für Netzwerkinfrastrukturen besteht, will sich euromicron zukünftig vor allem auf die Themen Internet der Dinge, Industrie 4.0 und Smart Buildings fokussieren. Darüber hinaus kündigte der neue Vorstand an, statt einer umsatzorientierten, einen cash- und ergebnisorientierten Kurs zu gehen.

Meyer und Hansjosten verwiesen darauf, dass die dafür notwendigen Reorganisationsmaßnahmen sich im laufenden Jahr mit einem Prozent negativ auf die EBITDA-Marge auswirken werden, so dass diese dann in 2015 zwischen 5% und 7% liegen dürfte. Der Umsatz wird wie im letzten Jahr zwischen 340 und 360 Mio. EUR erwartet.

Über diesen Zeitraum hinaus zeigte sich der Vorstand optimistisch. Am Ende der strukturellen Maßnahmen solle eine deutliche Verbesserung der Profitabilität stehen, die mittelfristig eine EBITDA-Marge zwischen 8% und 11% zum Ergebnis haben soll.

Aktie kriegt den Dreh   

Anleger quittierten das Ergebnis aus 2014 und die neue Marschroute des neuen Vorstands mit einem signifikanten Kursplus. Die Aktie stieg im Tageshoch auf 11,59 EUR und notiert zum späten Nachmittag bei 11,43 EUR mit 10,54% im Plus. Sollte sich der Kurs zum Schlusskurs auf diesem Niveau halten, hätte die Aktie zudem den charttechnisch wichtigen Widerstand bei 11 EUR klar durchbrochen und könnte sich dann wieder Richtung 14 EUR-Marke bewegen. 

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