Prime Standard | Voltabox: Erstmals ein Gewinn nach Steuern

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Die Voltabox AG (ISIN: DE000A2E4LE9) hat heute ihre Ergebnisse für die ersten neun Monate 2018 veröffentlicht und in diesem Zuge ihre Prognose für das Gesamtjahr bestätigt.

„Unsere Konzentration auf lukrative Nischenmärkte der Elektromobilität beginnt sich auszuzahlen“, sagt Jürgen Pampel, Vorstandsvorsitzender der Voltabox AG. „Vor allem in der Intralogistik ist die Nachfrage nach unserer Technologie sehr stark und hat uns im dritten Quartal eine hohe Auslastung bei der hoch automatisierten Produktion von Modulen beschert. Ein wesentlicher Teil der erhöhten Nachfrage geht auf die Kooperation mit unserem Partner Triathlon zurück, die wir im zweiten Quartal neu aufgesetzt haben. Wir profitieren bei der Intralogistik aber auch schon von unserem direkten Marktzugang“

Dank der weiter anziehenden Nachfrage hat Voltabox im dritten Quartal einen Umsatz von 15,4 Mio. Euro erzielt. Zur Einordnung der erzielten Gesamtleistung ist zudem die Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen zu berücksichtigen – diese beläuft sich auf 7,2 Mio. Euro und ist im Wesentlichen auf den Bestandsaufbau von fertig produzierten Modulen für den Einsatz in Gabelstaplern und anderen Intralogistik-Anwendungen zurückzuführen. Von Januar bis September erwirtschaftete Voltabox einen Umsatz von 33,5 Mio. Euro und wuchs damit um 105 Prozent gegenüber dem Vorjahr (16,3 Mio. Euro). Die EBIT-Marge stieg im Jahresvergleich ebenfalls sehr deutlich und lag nach den ersten neun Monaten bei 7,0 Prozent (Vorjahr: -10,7 Prozent).

Module für die Intralogistik und Batteriesysteme für Trolleybusse prägen Umsatzwachstum

Neben den hohen Stückzahlen von Batteriemodulen für die Intralogistik hat Voltabox im dritten Quartal vor allem Batteriesysteme für den Einsatz in Trolleybussen gefertigt. Diese sind für den Einsatz in den Nahverkehrsnetzen von Seattle, San Francisco und Luzern vorgesehen. Ebenso wurden im dritten Quartal die ersten Batteriesysteme für Schäffer, ein Anbieter von Hof-, Rad- und Teleradladern, in Serie produziert und ausgeliefert. Die hohe Ausbringung in der Produktion soll auch im vierten Quartal mindestens beibehalten werden. Parallel läuft nun endgültig die Serienproduktion von Starterbatterien für BMW Motorrad an. Diese soll sich spätestens zu Beginn des kommenden Geschäftsjahres in zusätzlichen Umsätzen bemerkbar machen. Darüber hinaus trugen im dritten Quartal erstmals Batteriesysteme für Massenmarktanwendungen wie Pedelecs und E-Bikes zum Umsatz bei.

Integration der Übernahmen im Fokus

Mit der Übernahme von ACCURATE Smart Battery Systems hat Voltabox sein M&A-Wachstum vorläufig abgeschlossen. Wie schon zum Börsengang angekündigt, erschließt sich Voltabox mit dem jüngsten Zukauf auch ausgewählte margenstarke Massenmärkte für Lithium-Ionen-Batteriesysteme. ACCURATE entwickelt und produziert passgenaue, standardisierte Batteriesysteme vor allem für Pedelecs und E-Bikes aus dem Premium-Segment. Die Lösungen von ACCURATE bieten sich darüber hinaus auch für weitere stark wachsende Massenmärkte an, die Voltabox sukzessive erschließen möchte.

Der Vollzug der Übernahme von Navitas Systems steht weiterhin unter der aufschiebenden Bedingung der Zustimmung amerikanischer Behörden zur gesamten Transaktion. Aufgrund der Verzögerung des Vollzugs ist eine Anpassung des Kaufpreises erfolgt – Voltabox zahlt für Navitas nunmehr rund 41,5 Mio. US-Dollar (umgerechnet rund 35,7 Mio. Euro) statt ursprünglich rund 43 Mio. US-Dollar (umgerechnet rund 37 Mio. Euro). Ferner haben die Parteien eine Bezahlung des Kaufpreises in vier jährlichen Raten vereinbart, von denen die größte Rate bei Vollzug fällig wird. Aktuell geht der Vorstand von einer Zustimmung der US-Behörden in Kürze aus, sodass die gesamte Transaktion noch im November vollzogen werden kann.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

Hohe Gesamtleistung durch Bestandsaufbau an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

Der Materialaufwand vergrößerte sich aufgrund der erhöhten Produktionsmengen um 122,2 % auf 23,9 Mio. Euro (Vorjahr: 10,8 Mio. Euro). Die Materialeinsatzquote (ermittelt aus dem Verhältnis Materialaufwand zu Umsatz und Bestandsveränderung) sank auf 57,9 % (Vorjahr: 63,8 %) infolge von Skaleneffekten. Vor dem Hintergrund dieser hohen Gesamtleistung ergibt sich für den Berichtszeitraum ein Rohertrag in Höhe von 22,1 Mio. Euro (Vorjahr: 9,2 Mio. Euro), was einer Rohertragsmarge von 66,1 % (Vorjahr: 56,2 %) entspricht. Der Personalaufwand erhöhte sich vor allem durch die Neueinstellungen im Zusammenhang mit dem operativen Wachstum sowie infolge der Akquisitionen um 97,1 % auf 8,8 Mio. Euro (Vorjahr: 4,5 Mio. Euro). Die Personalaufwandsquote ging leicht auf 26,2 % (Vorjahr: 27,3 %) zurück. Die Zahl der Mitarbeiter stieg in den ersten neun Monaten um 94 auf 193.

Erstmals ein Gewinn nach Steuern

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg deutlich auf 4,9 Mio. Euro (Vorjahr: -0,3 Mio. Euro) an, was einer EBITDA-Marge von 14,8 % (Vorjahr: -1,5 %) entspricht. Nach planmäßig erhöhten Abschreibungen von 2,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro) verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 2,3 Mio. Euro (Vorjahr: -1,8 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung des deutlichen Umsatzanstiegs erhöhte sich die EBIT-Marge klar auf 7,0 % (Vorjahr: -10,7 %). Bei einem leicht verbesserten Finanzergebnis in Höhe von -0,4 Mio. Euro (Vorjahr: -0,5 Mio. Euro) und Ertragssteuern in Höhe von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,7 Mio. Euro Ertrag, im Wesentlichen aus der Veränderung latenter Steuern) stieg das Konzernergebnis im Berichtszeitraum auf 1,8 Mio. Euro (Vorjahr: -1,5 Mio. Euro). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,11 Euro.

Vermögens- und Finanzlage weiterhin sehr solide

Die langfristigen Vermögenswerte stiegen um 15,2 Mio. Euro auf 46,3 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 31,1 Mio. Euro) an. Die Gründe dafür sind insbesondere die Erhöhung der immateriellen Vermögenswerte um 7,3 Mio. Euro auf 23,8 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 16,5 Mio. Euro) sowie der gestiegene Geschäfts- oder Firmenwert infolge der Konsolidierung von Concurrent Design und ACCURATE auf 9,7 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 3,2 Mio. Euro).

Das kurzfristige Vermögen verringerte sich auf 130,0 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 139,6 Mio. Euro). Dabei erhöhten sich die Vorräte um 13,5 Mio. Euro auf 17,7 Mio. Euro sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 16,9 Mio. Euro auf 39,0 Mio. Euro, wobei der Anstieg auf die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten und auf die für das laufende Jahr verlängerten Zahlungsziele für den Kunden Triathlon zu dessen Absatzfinanzierung zurückgingen. Die sonstigen Vermögenswerte stiegen vor allem im zweiten Quartal infolge der vorzeitigen Neuregelung des Kooperationsvertrages mit Triathlon (im Wesentlichen durch die Aktivierung des einmaligen Investitionszuschusses für den Kapazitätsaufbau) um 7,9 Mio. Euro auf 8,1 Mio. Euro. Die flüssigen Mittel sanken unterdessen um 46,8 Mio. Euro auf 55,8 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 102,7 Mio. Euro). Der Rückgang im dritten Quartal war im Wesentlichen durch Aufwendungen für den operativen Geschäftsbetrieb im Zusammenhang mit dem dynamischen Wachstum im Markt für Intralogistik sowie durch die Übernahme von ACCURATE bedingt.

Starke Eigenkapitalquote von 89 Prozent

Das Eigenkapital der Voltabox AG summiert sich auf 157,1 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 155,0 Mio. Euro). Aufgrund der leicht gestiegenen Bilanzsumme reduzierte sich die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag marginal auf 89,1 % (31. Dezember 2017: 90,8 %).

Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit verringerte sich im Berichtszeitraum deutlich auf -30,1 Mio. Euro (Vorjahr: -6,4 Mio. Euro). Dies geht im Wesentlichen auf die signifikante Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 23,7 Mio. Euro (Vorjahr: 3,1 Mio. Euro) sowie höhere Vorräte im Umfang von 13,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1,8 Mio. Euro) zurück.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit sank im Berichtszeitraum um 13,1 Mio. Euro auf -16,3 Mio. Euro (Vorjahr: -3,2 Mio. Euro). Gründe waren vor allem die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von 1,1 Mio. Euro, die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 6,6 Mio. Euro sowie die Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten, konkret die Kaufpreiszahlungen für die ACCURATE Smart Battery Systems GmbH sowie die Concurrent Design, Inc., in Höhe von 8,7 Mio. Euro.

Der Finanzmittelbestand betrug zum Bilanzstichtag 55,8 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 102,7 Mio. Euro).

Vorstand bestätigt Prognose für Umsatz und Profitabilität

Angesichts der guten Auftragssituation erwartet der Vorstand, dass Voltabox in den bisher besetzten Marktsegmenten bei zunehmender Profitabilität signifikant stärker als der Markt wächst. Neben der Intralogistik werden die Marktsegmente Trolleybusse sowie Land- und Bauwirtschaft wesentliche Wachstumstreiber sein. Die Umsatzprognose in Höhe von 65 Mio. Euro bis 70 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2018 wird bestätigt, ebenso der Ausblick für die operative Profitabilität. Die strategisch wichtige Neugestaltung der Partnerschaft mit Triathlon für die Absicherung der angestrebten Marktführerschaft im Wachstumsmarkt Intralogistik belastet das EBIT im laufenden Geschäftsjahr allerdings mit rund 2 Mio. Euro, sodass die EBIT-Marge im Gesamtjahr wie bereits Halbjahresbericht avisiert bei etwa 7 % erwartet wird.

Der Vorstand geht im laufenden Jahr von einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 13,4 Mio. Euro aus. Die aktivierten Eigenleistungen werden im laufenden Jahr planmäßig rund 43 % der Investitionssumme betragen.

Aktuell (16.10.2018 / 09:43 Uhr) notieren die Aktien der Voltabox AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,38 EUR (-2,24 %) bei 16,61 EUR.


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