Prime Standard | Paragon wächst im ersten Halbjahr deutlich schneller

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Die paragon GmbH & Co. KGaA (ISIN: DE0005558696) hat heute ihren Konzernzwischenbericht zum 30. Juni 2018 veröffentlicht und den Ausblick für das Gesamtjahr aktualisiert.

„Mit unserem besonderen Produkt- und Kundenmix wachsen wir viel schneller als die gesamte Automobilbranche“, kommentiert Klaus Dieter Frers, Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung der paragon GmbH, des persönlich haftenden Gesellschafters der paragon GmbH & Co. KGaA, das erste Halbjahr. „Unser Umsatz wächst zwar noch stärker als unser Ergebnis, weil wir in den jungen Geschäftsbereichen noch erhebliche Anlaufkosten zu tragen haben. Im zweiten Halbjahr wird unser operatives Geschäft aber schon wieder deutlich profitabler werden. So werden wir in unserem Wachstumssegment Elektromobilität immer stärker von Skaleneffekten profitieren.“

Im ersten Halbjahr erwirtschaftete die Gesellschaft einen Konzernumsatz von 78,6 Mio. Euro (Vorjahr: 55,3 Mio. Euro). Das Wachstum resultiert aus der sehr guten operativen Geschäftsentwicklung in den Segmenten Mechanik (inkl. paragon movasys GmbH) und Elektromobilität (bestehend aus der Voltabox AG). Während sich der Umsatz mit Dritten im Segment Elektronik in Höhe von 45,0 Mio. Euro auf Vorjahresniveau bewegte, zeigten die beiden jungen Segmente Mechanik und Elektromobilität gemeinsam mehr als eine Verdreifachung auf 33,6 Mio. Euro (Vorjahr: 10,1 Mio. Euro). Damit stieg der Anteil dieser Wachstumssegmente auf 42,8 Prozent des Konzernumsatzes (Vorjahr: 18,3 Prozent). Der Umsatz mit Automobilherstellern, dargestellt durch die Segmente Elektronik und Mechanik, wuchs um 27,9 % von 47,3 Mio. Euro im Vorjahr auf 60,5 Mio. Euro.

Die aktivierten Entwicklungskosten erhöhten sich planmäßig unterproportional um 19,5 % auf 9,0 Mio. Euro (Vorjahr: 7,5 Mio. Euro). Sie entfielen zu gleichen Teilen auf die drei operativen Segmente. Aufgrund der Ausweitung der Produktion in den jungen Geschäftsbereichen erhöhte sich der Materialaufwand um 43,5 % auf 44,5 Mio. Euro (Vorjahr: 31,0 Mio. Euro). Die Materialeinsatzquote lag nahezu unverändert bei 56,6 % (Vorjahr: 56,0 %). Damit ergibt sich für das erste Halbjahr ein Rohertrag in Höhe von 45,3 Mio. Euro (Vorjahr: 33,7 Mio. Euro), was einer Rohertragsmarge von 57,6 % entspricht (Vorjahr: 61,0 %).

Der Personalaufwand stieg vor allem durch den Personalaufbau in den neuen Geschäftsbereichen um 38,7 % auf 23,2 Mio. Euro (Vorjahr: 16,7 Mio. Euro). Die Personalaufwandsquote sank aufgrund des stark gestiegenen Umsatzes auf 29,5 % (Vorjahr: 30,3 %).

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 38,0 % auf 11,0 Mio. Euro (Vorjahr: 8,0 Mio. Euro), was einer EBITDA-Marge von 14,0 % entspricht (Vorjahr: 14,5 %). Nach planmäßig erhöhten Abschreibungen von 6,2 Mio. Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro) verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 29,4 % auf 4,8 Mio. Euro (Vorjahr: 3,7 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der deutlichen Umsatzsteigerung reduzierte sich die EBIT-Marge leicht auf 6,1 % (Vorjahr: 6,7 %).

Bei einem reduzierten Finanzergebnis in Höhe von -2,9 Mio. Euro (Vorjahr: -1,5 Mio. Euro) und erhöhten Ertragssteuern von 1,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,6 Mio. Euro) erwirtschaftete der paragon-Konzern im Berichtszeitraum ein Konzernergebnis in Höhe von 0,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,16 Euro (Vorjahr: 0,35 Euro). Vom Konzernergebnis entfielen -0,2 Mio. Euro auf nicht beherrschende Anteile anderer Gesellschafter.

Die Bilanzsumme hat sich zum 30. Juni 2018 um 4,8 Mio. Euro auf 316,6 Mio. Euro erhöht (31. Dezember 2017: 311,8 Mio. Euro), was hauptsächlich auf den Anstieg der immateriellen Vermögenswerte zurückzuführen ist.

Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich entsprechend um 15,0 Mio. Euro auf 126,8 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 111,8 Mio. Euro). Grund für diesen Anstieg ist neben einem Anstieg der Sachanlagen um 4,8 Mio. Euro auf 41,2 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 36,4 Mio. Euro) insbesondere die Erhöhung der immateriellen Vermögenswerte um 7,0 Mio. Euro auf 67,0 Mio. Euro aufgrund der weiteren Aktivierung von Eigenleistungen im Zusammenhang mit der Entwicklung neuer Produktgenerationen und Produktinnovationen (31. Dezember 2017: 60,0 Mio. Euro). Darüber hinaus hat sich der Geschäfts- oder Firmenwert infolge der Übernahme der Concurrent Design, Inc. durch den Voltabox-Teilkonzern um 2,7 Mio. Euro auf 10,1 Mio. Euro erhöht (31. Dezember 2017: 7,4 Mio. Euro).

Das kurzfristige Vermögen reduzierte sich dagegen um 10,3 Mio. Euro auf 189,8 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 200,1 Mio. Euro), was das Ergebnis gegenläufiger Effekte ist. Während sich die Vorräte um 9,1 Mio. Euro auf 26,4 Mio. Euro, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 17,9 Mio. Euro auf 50,6 Mio. Euro und die Sonstigen Vermögenswerte um 8,5 Mio. Euro auf 12,7 Mio. Euro erhöhten, reduzierten sich die flüssigen Mittel um 45,7 Mio. Euro auf 100,1 Mio. Euro. Der Anstieg der Vorräte und die deutliche Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind dem dynamischen Wachstum im Segment Elektromobilität geschuldet. Die Sonstigen Vermögenswerte erhöhten sich infolge der vorzeitigen Neuregelung des Kooperationsvertrages der Voltabox-Tochter mit dem Partner Triathlon im Wesentlichen durch die Aktivierung eines einmaligen Investitionszuschusses für den Kapazitätsaufbau. Ursächlich für den Rückgang der flüssigen Mittel sind insbesondere Aufwendungen für den operativen Geschäftsbetrieb im Zusammenhang mit dem organischen Wachstum der jungen Geschäftsbereiche. Hinzu kamen die Dividendenzahlung im zweiten Quartal in Höhe von 1,1 Mio. Euro und der Erwerb eines Gebäudes am Standort Landsberg am Lech für 4,2 Mio. Euro. Auf die Kaufpreiszahlung für die Übernahme der Concurrent Design, Inc. durch den Voltabox-Teilkonzern entfallen 2,6 Mio. Euro.

Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich leicht um 2,1 Mio. Euro auf 90,5 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 88,4 Mio. Euro), was hauptsächlich durch höhere passivierte latente Steuern sowie einen Anstieg der langfristigen Anleihen verursacht ist.

Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich ebenfalls leicht um 2,8 Mio. Euro auf 49,2 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 46,4 Mio. Euro). Dies ist neben der Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 0,7 Mio. Euro auf 18,2 Mio. Euro überwiegend auf die Erhöhung der sonstigen Rückstellungen um 1,0 Mio. Euro auf 1,2 Mio. Euro zurückzuführen. Gleichzeitig reduzierten sich die kurzfristigen Darlehen und der kurzfristige Anteil der langfristigen Darlehen um 0,8 Mio. Euro auf 3,8 Mio. Euro.

Das Eigenkapital der paragon GmbH & Co. KGaA blieb mit 177,0 Mio. Euro nahezu unverändert. Die Eigenkapitalquote sank vor dem Hintergrund der leicht erhöhten Bilanzsumme zum Bilanzstichtag auf den nach wie vor sehr starken Wert von 55,9 % (31. Dezember 2017: 56,8 %).

Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit reduzierte sich im Berichtszeitraum um 29,3 Mio. Euro auf -27,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,7 Mio. Euro). Ursächlich hierfür waren insbesondere die – im Wesentlichen durch die Absatzfinanzierung eines wichtigen Kunden durch Voltabox bedingte – um 21,7 Mio. Euro höhere Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die um 6,5 Mio. Euro höhere Zunahme der Vorräte sowie die um 3,2 Mio. Euro höheren Sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen. Gleichzeitig waren im Berichtszeitraum eine um 2,4 Mio. Euro höhere Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und anderer Passiva, um 1,9 Mio. Euro höhere Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens sowie ein um 1,4 Mio. Euro geringeres Finanzergebnis zu verzeichnen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit reduzierte sich im Berichtszeitraum um 6,8 Mio. Euro auf -15,9 Mio. Euro (Vorjahr: -9,1 Mio. Euro), was im Wesentlichen durch deutlich höhere Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von 6,7 Mio. Euro (Vorjahr: 0,9 Mio. Euro) sowie höhere Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 9,2 Mio. Euro (Vorjahr: 7,8 Mio. Euro) begründet ist.

Der Finanzmittelbestand betrug zum Bilanzstichtag 100,1 Mio. Euro (31. Dezember 2017: 145,8 Mio. Euro).

Auf Basis der guten Auftragssituation für 2018 geht die paragon GmbH & Co. KGaA weiterhin davon aus, erneut deutlich schneller als der Automobilsektor zu wachsen und sich so zunehmend vom Gesamtmarkt abzukoppeln. Die Folgen des Dieselskandals, der verschärfte Abgas-Standard WLTP und die aktuelle Wirtschaftspolitik der US-Regierung sorgen derzeit in der Automobilindustrie für erhebliche Verunsicherung. Aufgrund des besonderen Produkt- und Kundenmix von paragon sieht die Geschäftsführung aber weiterhin keine zusätzlichen Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr. Angesichts der robusten Auftragsvorlage der Voltabox AG rechnet die Geschäftsführung im Segment Elektromobilität mit einer signifikant höheren Wachstumsrate. Der Geschäftsbereich Karosserie-Kinematik soll ebenfalls überproportional zum Wachstum beitragen; durch die eingeleiteten organisatorischen Maßnahmen werden hier im Laufe der nächsten drei Jahre Synergien in Höhe von insgesamt 3 bis 5 Mio. Euro erwartet.

Aufgrund der voraussichtlichen Erstkonsolidierung der kürzlich übernommenen Navitas Systems, LLC im Verlauf des dritten Quartals hat die Voltabox AG ihre Umsatzprognose von ursprünglich 60 Mio. Euro auf nunmehr 65 bis 70 Mio. Euro angehoben. Ein weiterer Wachstumstreiber wird das Segment Mechanik sein. Voraussichtlich ab dem Geschäftsjahr 2019 wird das Segment Elektronik durch neue Produkte zunehmend zum Konzernwachstum beitragen.

Vor diesem Hintergrund blickt die paragon-Geschäftsführung weiterhin sehr optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr. Aufgrund der Prognoseanpassung der Voltabox AG wird nunmehr ein Konzernumsatz von 180 bis 185 Mio. Euro (zuvor: rund 175 Mio. Euro) prognostiziert. Während sich keine Änderungen in der erwarteten operativen Profitabilität von paragon bzw. Voltabox ergeben haben, belastet die Neugestaltung der Vereinbarung von Voltabox mit Triathlon das EBIT im laufenden Geschäftsjahr mit rund 2 Mio. Euro, sodass die EBIT-Marge im paragon-Konzern nunmehr bei 8 % (statt zuvor rund 9 %) erwartet wird. Die vorzeitige Neuregelung des Kooperationsvertrages war notwendig, um das strategische Ziel der Marktführerschaft im Wachstumsmarkt Intralogistik abzusichern.

Die Geschäftsführung geht im laufenden Jahr weiterhin von einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 35 Mio. Euro aus.

Aktuell (21.08.2018 / 13:05 Uhr) notieren die Aktien der paragon AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +1,40 EUR (+3,04 %) bei 47,50 EUR.


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