TecDAX | Wirecard: boon planet ist da – endlich wieder Normalität

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Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) hat den Countdown ausgezählt – boon planet ist verfügbar. Gestern von uns bereits avisiert, ist es heute so weit. Ein Stück Normalität kehrt wieder: Das Operative steht im Vordergrund.

So sagten wir bereits, dass neben den ganzen FT-Diskussionen das Operative – heute durch eine entsprechende News bestätigt – nicht zu kurz kommen darf. Neben den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen startet boon planet: „Wirecard, der global führende Innovationstreiber für digitale Finanztechnologie, startet mit boon Planet die erste Payment-App mit Neo-Banking-Services. Nutzer können damit ihren kompletten finanziellen Alltag verwalten und künftig auch von weiteren Services wie Versicherungen, Loyalty-Funktionen, Mobilitätsdiensten und zusätzlichen Finanzdienstleistungen profitieren.“  Schade erstmal ohne Kredite, Loyality und versicherungen – wird aber bestimmt nicht lange drauf zu warften sein – Kreditfunktion ist ja bereits für Deutschland im Angebot.

„Mit boon Planet lässt sich in fünf Minuten ein vollumfassendes digitales Bankkonto eröffnen. Nutzer können SEPA-Überweisungen an Dritte tätigen und eine physische Debit-Mastercard in Kombination mit ihrer boon App verwenden. Zudem haben sie einen kompletten Überblick über alle Finanzen und können mit einem Smart Device oder einer Karte kontaktlos bezahlen. Dank der Multi-Banking-Funktion können Nutzer bald außerdem die Konten anderer Banken zu boon Planet hinzufügen, um von einem ganzheitlichen Überblick über ihre Finanzen zu profitieren. Auch werden weitere Banking-Services wie Überziehungskredite und Sparpläne integriert.“ Das ist es!{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Neben Banking und Payment bietet boon Planet zukünftig innovative Loyalty-Lösungen: Nutzer können mit jeder Zahlung digitale Prämienpunkte sammeln und das Guthaben für Zahlungen über die App einlösen. Auch kommen weitere digitale Finanzdienstleistungen wie Versicherungen hinzu. So können zum Beispiel Produkte, die Nutzer mit boon bezahlen, gleich mitversichert werden. Strategische Partnerschaften mit Mobilitätsanbietern sind ebenfalls geplant, die beispielsweise Verkehrs-Apps direkt in boon Planet integrieren. So können Verbraucher aus boon Planet heraus ein Taxi bestellen oder öffentliche Fahrradverleihdienste nutzen und gleich zahlen.“ Gibt also noch viele spannende Gimmicks zukünftig.Gimmicks, die Geld bringen!

Claudia Kaub, Head of Consumer Solutions bei Wirecard, sagt: „Nach einer erfolgreichen Pilotphase freuen wir uns sehr über die allgemeine Verfügbarkeit von boon Planet. Damit bilden wir nicht nur die ganze Welt des digitalen Zahlens und Bankings aus einer Hand ab. Auch werden wir unser Ökosystem erweitern und neue relevante Services hinzufügen, die Verbrauchern den Alltag erleichtern. Das macht unser Angebot einmalig.“

„boon basiert vom Front- bis zum Backend auf der Wirecard Financial Commerce Plattform und ist das B2C-Produkt des Konzerns. Heute ist boon europaweit für Apple Pay, Google Pay, Garmin Pay und Fitbit Pay verfügbar. Zukünftig wird boon auch außerhalb Europas launchen. boon ist zudem als vollständige White-Label- oder Co-Branded-Lösung für bestehende und zukünftige Corporate-Partner von Wirecard einsetzbar. boon Planet ist ab sofort für alle Android-Nutzer in Deutschland erhältlich. Alle iOS-User können die Lösung ebenfalls demnächst downloaden. Auch weitere Länder werden schon bald folgen.“ 

Jetzt wird es spannend, ob viele der boon Nutzer diese neuen Möglichkeiten nutzen wollen oder werden? Oder reicht denen ihr bereits bestehendes Konto? JEDENFALLS FÄHRT WIRECARD EINEN FRONTALANGRIFF GEGEN DIE ETABLIERTEN BANKEN UND DIE NEUEN INTERNETBANKEN.

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Paradox – Geld verdienen und Gebühren gleich Null gesetzt?

Die im schönsten Wording „Yeah, boon. schafft die monatliche Gebühr ab – und du kannst boon. endlich kostenlos nutzen. So sparst du dir monatlich die 1,49€/CHF/£, die es bisher nach der 3-monatigen Probezeit noch gab.“ geäußerte Gebührenabschaffung seit dem Oktober diesen Jahres wird natürlich die Reichweite erhöhen. Und das hilft. Für die neuen Produkte bei boon planet gilt: Je mehr, desto besser, desto mehr Geld. Auf Twitter zählt die Marketing-Abteilung @boon schon abwärts: The final countdown! Germany are you ready?!

boon

Wird also neben den Zahlungsfunktionen einfach zum neuen Konto erweitert: boon soll Überweisungen ermöglichen, Versicherungen online bieten, Kredite online gewähren für Käufe, Loyality-Programme bedienen, eine physische Kreditkarte bieten – also quasi N26 überflüssig machen? Eigentlich schon. Zumindest aber die Ertragsmöglichkeiten extrem steigern. Und die angesprochene qualitative Veränderung der Umsätze umsetzen. Spannend – wäre wichtig zu wissen nach den ersten Wochen, wie der neue Service, Servicepaket angenommen wird. Da kann man gerne auf 1,49 EUR monatlich verzichten. Hier könnte der Umsatz der Vision 2025 materialisieren. Und vielleicht noch mehr – Herr Braun spricht ja von konservativen Einschätzungen bei seiner Vision. Schön auch wieder mal über Operatives zu reden bei Wirecard. Sollte wieder das wichtigste Thema sein. Später, viel später?

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Solange KPMG prüft, wird wohl dennoch gewartet werden

Wie das Kaninchen schauen alle auf die Prüfer von KPMG und deren – hoffentlich – eindeutiges Ergebnis. Die gesamte Wachstumsstory der Wirecard reduziert sich auf die Verbuchung von Umsätzen in 2016 in einer emiratischen Entity. Niemand interessiert sich für die – eigentlich unbestrittenen – geschäftlichen Erfolge. Nicht mal Wirecard scheint sich zu trauen irgendetwas Operatives zu melden. Keine News mehr von Wirecard – sehr ungewöhnlich. Als ob sich Wirecards Kunden oder Geschäftspartner verstecken wollen oder nicht in einem Atemzug mit der Geselslchaft genannt werden wollen. Eigentlich für einen Zahlungsabwickler auf Dauer katastrophal. Wenn sich die Kunden nicht mehr aus der Deckung trauen, wenn sogar Softbank – über die Wandelanleihe – zukünftig wichtiger Aktionär der Wirecard, derzeit keine neuen Kooperationspartner zuführt, könnte das schon nachdenklich machen…. wenig passieren. Oder nutzt einer der großen Amerikaner, entweder einer der etablierten Zahlungsdienstleister, der mit den Wachstumsraten von Wirecard nicht mal annähernd mithalten kann, aber volle Kassen hat, oder ein Konzern,der in den Zahlungsverkehrsabwickler Markt differenzieren will und auch volle Kassen hat, die Schwäche Wirecards für eine Avance? Wäre es nicht leichter als nicht-börsennotierte Einheit eines Großen weiter wachsen zu können und mit dem Renomme des neuen „Partners“ oder „Eigentümers“ wieder sich auf den Markt und dessen Eroberung zu konzentrieren? Vielleicht irgendwann verlockend? Aber würde jemand jetzt dieses Risiko Wirecard eingehen? Wahrscheinlich nicht oder etwa doch?

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Nochmals eine kurze Chronologie der Ereignisse

Dienstag, Tag 1: DER Angriff von FT: Umsätze Wirecards seien manipuliert, Dubai Gesellschaft sei einigen der angeblichen Kunden unbekannt, die Umsätze dieser Gesellschaft zweifelhaft, interne Wirecard-Papiere lägen vor, die WP-Täuschung und wesentliche Umsatzerfindungen in Dubai und Irland wahrscheinlich erscheinen ließen. UND hier spricht die FT von wesentlichen Umsatzanteilen der Wirecard (gesprochen wird von 2016er Manipulationen) die reine Luft seien! Und Wirecard sagt dazu am selben Tag: „Wirecard weist diese Anschuldigungen von Fehlverhalten kategorisch zurück. (…)“ . Der Analyst der DZ Bank beließ am Tag 1- als ERSTER STELLUNG BEZIEHEND – seine Einschätzung von Wirecard bei einem Kursziel von 185,00 EUR und scheint die FT-Aussagen als falsch zu betrachten.Er ignoriert bewust die Umsatzmanipulationsvorwürfe und urteilt so eindeutig zu Gunsten Wirecards. Die anderen Analysten hielten sich noch zurück.

Der Kurs von Wirecard brach am Tag 1 des neuen FT Angriffs erst mal auf 107,00 EUR (von 140,10 EUR am Vortag) ein und erholte sich dann wieder auf 122,75 (18:47 Uhr, Frankfurter Handel).

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Mittwoch Tag 2: Es kommen von Wirecard Argumente, die offensichtlich aufgrund der anschließenden Kursentwicklung als zu allgemein, zu wenig „belegt“ eingestuft. Klare Botschaft für Wirecard: Man muss mehr liefern, was man dann ja auch zusagte, aber eben erst in einigen Tagen. Die Argumentation Wirecards bezieht sich oft auf unterschiedliche  Bezeichnungen, die für Außenstehende – FT – nicht nachvollziehbar sind und so auch zu den falschen Beschuldigungen geführt hätten, kurzes Beispiel: Der Kunde x, sei nicht der Kunde x, der später gar nichts mehr über Wirecard abgewickelt hätte, sondern sei Namensgeber für eine Kundengruppe gewesen, die immer noch über Wirecard abwickle. Wie gesagt als zu schwach eingeschätzt. Wirecard muss also nachlegen im Interesse der Aktionäre und im Interesse der eigenen zukünftigen Entwicklung. Von der Analystengilde meldeten sich weitere zu Wort: Bankhaus Metzler nimmt Wirecard von der Liste der 10 aussichtsreichsten Aktien, aber belässt die Einschätzung und das Kursziel der Aktie. Übersetzt könnte (!) man meinen: Zwar glaubt man eher Wirecard als der FT, aber die charttechnische Eintrübung durch diesen abermaligen Kurssturz aufgrund von Pressemeldungen und die möglicherweise weiteren FT-Attacken, stören einfach eine „unbeeinflusste“ Kursentwicklung des DAX-Wertes. Warburg sieht – könnte man deuten – den Streit zwischen FT und Wirecard als eher sportlichen Wettkampf ohne Auswirkungen auf die Einschätzung und Bewertung der Wirecard-Aktie. Independent Research nimmt das Kursziel auf 140,00 EUR zurück – auch hier eher aufgrund des „zerstörten“ Chartbildes und potentieller weiterer Attacken der FT. Beim Operativen scheint man weiterhin Wirecards Zahlen zu glauben. Interessant ist, dass eigentlich bisher keiner die FT-Veröffentlichung als „Wahrheit“ nimmt und Wirecard entsprechend „zusammenstreicht“. Bei „überführten“ Bilanzbetrügern – und die FT spricht von bis zu einem Drittel der Umsätze – würde man doch eher einen Nullwert ansetzen?

Am Tag 2 blieb nun eine richtige Kurs-Erholung in Richtung „Vorveröffentlichungskursniveaus“ aus. Zuviel Unsicherheit, zuviel Angst vor weiteren Enthüllungen, ob nun wahr oder nicht, hält die Anleger ab. Erholungsversuche Richtung 125,00 EUR gingen die Luft aus. Am Ende war man wieder bei 120,00 EUR

Donnerstag, Tag 3: Interview des CEO Braun, der natürlich alles bestreitet. Wilde Spekulationen greifen Raum, wieviel wahr ist von den FT-Vorwürfen und wie relevant die Vorwürfe sind. Intern wird wohl unter Hochtouren an einer Widerlegung der FT-Aussagen gearbeitet. Man bittet um etwas Geduld – nachvollziehbar. Die Staatsanwaltschaft München läßt sich auf jeden Fall zitieren, dass man wegen Marktmanipulation ermittle – wohl nicht wegen Bilanzbetrug? Oder sind die Ermittlungen wegen Kursmanipulation nur die eine Seite der Medaillie? HSBC senkt das Kursziel von 225,00 EUR auf „nur“ ncoh 190,00 EUR, bleibt aber bei BUY, Argumente analog Independent oder Warburg wahrscheinlich. Governance Day wird angemahnt. Weitere Analysten handeln ähnlich oder halten sich noch mit Wertungen zurück.

Der Kurs am Tag 3 hielt sich leicht unter 120,00 EUR- Ruhe eingekehrt auf niedrigem Niveau.

Freitag, Tag 4: Am Freitag schießt die Financial Times wieder. Diesmal könnte man sagen „unfair“: Gebetsmühlenhaft die „unanswered questions“ zu wiederholen mit dem klaren Stand der Dinge, dass Wirecard erklärt hat; aufgrund der Komplexität der Fragestellungen etwas Zeit für die Einzelheiten zu brauchen, ist einfach nur provokant. Trägt eigentlich nichts zur Aufklärung bei, außer vielleicht Aufmerksamkeit und Auflage. Und um 16:04 Uhr das wirkungslose Announcement des Aktienrückkaufs.

Kurs fällt nach dem angekündigtem Rückkauf wieder tief auf 111,65 EUR (XETRA- Schluß 17:36 Uhr)

Tag5/6: Interview des AR-Vorsitzenden in der FT mit der Verneinung der Notwendigkeit einer Sonderprüfung, ohne große positive Wirkung; ansonsten wilde Spekulation im Netz, nichts konkretes am Wochenende.

Tag 7: Eine unabhängige Untersuchung durch KPMG wird angekündigt. Der Kurs erholt sich wieder Richtung 120,00 EUR, da wo man vor dem Rückkaufprogramm auch noch handelte. Es starten zeitgleich die Diskussionen, ob die Prüfung ausreichend sei.

Tag 8: Eine Anlegerschutzkanzlei, bekannt für Unternehmensklagen veröffentlicht, werbewirksam auf Englisch einen Angriff auf Wirecard und fordert eine aktienrechtlich über die HV einzufordernde Sonderprüfung gemäß gesetzlicher Vorgaben. Die Reaktion Wirecards auf die FT sei lahm, zögerlich und wenig überzeugend gewesen zu sein. Der KPMG-Ansatz wegen der Auftragssituation nicht ausreichend. Weitere Banken senken die Kursziele der Wirecard Aktie. Wenig Positives.

Tag 9: Der Kurs bröckelt weiter vor sich hin, geht Richtung 111,00 EUR. Erholt sich dann wieder leicht. Analysten ziehen sich teilweise zurück, zweifeln zwar niicht an Wirecards Bilanzen, aber daran dassd er Schaden durch die ganzen Diskussionen nicht langfristig schädigend wirkt.

Tag 10/11: Aktie schwankt auf niedrigem Niveau und schließt Ende der Woche auf XETRA Basis bei 114,50 EUR. Stillstand. Geduld bis zum KPMG-Bericht muss wohl sein.

Tag 12/13: Nichts Neues, ein ruhiges Wochenende für Wirecard, zumindest in der Öffentlichkeit, hinter den Kulissen wird wahrscheinlich auch am Wochenende mit/für KPMG gearbeitet bei den entsprechenden Abteilungen.

Tag14: DAX auf Rekordkurs und Wirecard dümpelt weiterhin vor sich hin. bei rund 115,25 EUR (11:30 Uhr)

Tag 15: Endlich wieder mal eine operative News von Wirecard -Normalmodus wieder da? Wohl immer noch unter dem KPMG-Prüfschatten, aber zumindest ein Stück Normalität ist wieder da.

Bei diesen vielen  Einzelheiten ist nun kein Zurück mehr möglich – ENDSPIEL. FT’s Glaubwürdigkeit oder Wirecard’s Stellung als Zahlungsdienstleister und DAX-Mitglied. Eines von beiden wird nach dem KPMG-Bericht zerstört oder zumindest ernsthaft beschädigt sein.

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HIER: Wirecard AG Richtung Allzeithoch trotz Kursen um die 115,00 EURO? Mindestens bis zur Vorlage des KPMG-Prüfberichts wird wohl wenig passieren. Kostenlose Analyse für den Anleger. Klappen die 200,00 EURO noch bis Weihnachten oder überhaupt noch auf absehbare Zeit? Alles hängt an der Prüfung und der Eindeutigkeit des Ergebnisses.

 


Chart: Wirecard AG | Powered by GOYAX.de
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