Stratec: Vorläufigen Zahlen. Was passiert mit der Prognose?

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STRATEC SE: STRATEC BAUT MIT DER ÜBERNAHME VON NATECH PLASTICS PRÄSENZ IN DEN USA WEITER AUS
Nach vorläufigen Zahlen hat STRATEC im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz in Höhe von 125,0 Mio. € (H1/2022: 137,2 Mio. €) erzielt. Gegenüber Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 8,9% (währungsbereinigt: -9,1%). Die adjustierte EBIT-Marge für die ersten sechs Monate 2023 wird voraussichtlich 5,6% betragen (H1/2022: 15,4%). Insgesamt liegen die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2023 damit leicht unterhalb der letzten Erwartungen der Gesellschaft. Dies ist unter anderem auf eine niedrigere Nachfrage nach Produkten, bei denen während der Coronavirus-Pandemie deutliche Mehrbedarfe zu verzeichnen waren, sowie auf Umsatzrückgänge mit veterinärdiagnostischen Lösungen zurückzuführen.

Geprägt durch die Überlagerung temporärer Umsatzrückgänge bei etablierten Systemen, jedoch zunehmendem Wachstum bei jüngeren Produkten, erwartet STRATEC für die zweite Jahreshälfte weiterhin eine Belebung der Umsatzdynamik. Dennoch geht STRATEC insgesamt nicht mehr davon aus, das ursprünglich geplante Umsatzvolumen zu erreichen. Ursächlich hierfür sind insbesondere die folgenden Faktoren:

  • Revidierte Bestellprognosen seitens der Kunden: Nach dem im Frühjahr zunächst eine Erholung im Bestellverhalten der Kunden zu beobachten war, wurden nun erneut deutlich reduzierte Bestellungen und Bestellprognosen für das zweite Halbjahr 2023 übermittelt. Insbesondere bei Systemlinien, die während der Pandemie stark nachgefragt wurden, sind nunmehr temporär geringere Auslieferungen zu erwarten. Zudem sind bei einer Vielzahl von Kunden im Nachgang der Pandemie verstärkte Bestrebungen in Bezug auf Lagerbestandsoptimierungen bei gleichzeitig geringerer Endkundennachfrage zu beobachten.
  • Lieferrückstände bei einer neuen Gerätegeneration für einen Kunden aus dem Bereich der Veterinärdiagnostik aufgrund unerwarteter Verzögerungen bei der Überführung des Entwicklungsdesigns in die Serienfertigung.
  • Gegenläufig zu der in der Pandemie deutlich gestiegenen Anzahl der in den Laboratorien verwendeten Systeme, liegt der geplante Umsatz mit Serviceteilen aufgrund niedrigerer als erwarteter Auslastung unterhalb der ursprünglichen Planungsparameter.
  • Verschiebung bei der Umsatzrealisierung von Entwicklungsleistungen für ein molekulardiagnostisches System aufgrund von Ausweitungen der Entwicklungsaktivitäten.
  • Die unerwartete und aus Sicht von STRATEC nicht vertragskonforme Abkündigung einer sich in fortgeschrittener Phase des Lebenszyklus befindlichen Systemlösung seitens eines Kunden aus dem deutschsprachigen Raum.

Unter Würdigung der Summe oben genannter Punkte hat der Vorstand von STRATEC beschlossen, die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 anzupassen. Auf währungsbereinigter Basis erwartet STRATEC im Vergleich zum Vorjahr nunmehr einen stabilen bis leicht ansteigenden Konzernumsatz (bisher: währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 8,0% bis 12,0%). Die zum 1. Juli 2023 abgeschlossene Akquisition der Natech Plastic, Inc. wird dabei voraussichtlich etwa 3,0 Prozentpunkte zum vorgenannten Umsatzvolumen beitragen. Für die adjustierte EBIT-Marge wird vor dem Hintergrund niedrigerer Skaleneffekte sowie veränderter Produktmixannahmen nunmehr ein Wert von etwa 10,0% bis 12,0% (bisher: etwa 12,0% bis 14,0%) erwartet. Die Annahme sequentiell zunehmender Profitabilität im zweiten Halbjahr 2023 basiert dabei auf zum Teil bereits vereinbarten Preiserhöhungen, erweiterter Kostendisziplin bei der Beschaffung sowie den zunehmend wirksam werdenden Maßnahmen des im März 2023 initiierten Effizienzsteigerungsprogramms.

Ein sich aus der Sicht von STRATEC ergebendes Kompensations-Paket in Bezug auf die zuvor genannte Abkündigung einer Systemlösung ist noch nicht verhandelt und daher nicht in der Prognose für 2023 berücksichtigt.

Aufgrund des unerwartet schnellen und steilen Einbruchs der COVID-19-Testvolumina und der damit verbundenen vielfältigen Effekte auf die Nachfragedynamiken für In-vitro-Diagnostik-Lösungen, rechnet der Vorstand auch weiterhin mit einem volatilen Bestellverhalten seitens der Kunden. Die in der oben genannten Prognose enthaltenen Annahmen sind daher mit höheren als üblichen Unsicherheiten verbunden. Demgegenüber stehen unverändert positive mittel- bis langfristige Marktdynamiken sowie durch die starke Entwicklungspipeline bedingte Wachstumspotentiale für das Unternehmen.


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