SMA Solar: Großanlagen brummen, Home & Business blutet – Prognose bestätigt, Cashflow dreht ins Plus

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Die SMA Solar Technology AG (S92) steigerte in den ersten neun Monaten 2025 den Konzernumsatz auf 1.134,7 Mio. € (9M24: 1.059,7 Mio. €). Treiber ist die Division Large Scale & Project Solutions mit 953,4 Mio. € Umsatz (+24,8 %). Dagegen leidet Home & Business Solutions unter schwacher Nachfrage und massivem Preisdruck: 181,3 Mio. € (–38,7 %).
Auf Ergebnisebene drücken Wertminderungen, Vorratsschrottungen und Rückstellungen (brutto 146 Mio. €) sowie Forderungswertberichtigungen (7,5 Mio. €) – trotz positiver Sondereffekte (18 Mio. €). Das EBITDA inkl. Einmaleffekte fällt auf –16,9 Mio. € (9M24: 83,5 Mio. €), das EBIT auf –123,2 Mio. € (9M24: 46,0 Mio. €). Operativ (ohne Sondereffekte) steht allerdings ein EBITDA von 118,6 Mio. € – ein Hinweis auf intakte Grundprofitabilität im Kerngeschäft.

Spaltung der Geschäftsbereiche: Utility-Solar liefert, Residential schwächelt

  • Large Scale & Project Solutions: EBIT 199,7 Mio. € (9M24: 154,4 Mio. €) – hoher Output, Fixkostendegression, besserer Produktmix.

  • Home & Business Solutions: EBIT –322,1 Mio. € (9M24: –123,8 Mio. €) – Preis- und Mengenrückgang plus Sondereffekte belasten.
    Vorstandschef Jürgen Reinert betont die wachsende Großanlagen-Pipeline und die fokussierte Positionierung als System- und Lösungsanbieter. CFO Kaveh Rouhi hebt die erweiterten Restrukturierungen hervor, die Kosten in HBS und im Corporate Center deutlich senken sollen.

Cash & Bilanz: Free Cashflow stark positiv, Nettoliquidität hoch – EK-Quote sinkt

Trotz Ergebnislasten zeigt die Kasse Stärke: Free Cashflow 114,5 Mio. € (9M24: –220,3 Mio. €), Nettoliquidität 180,4 Mio. € (31.12.24: 84,2 Mio. €). Die Net-Working-Capital-Quote wurde dank hoher Wertminderungen auf 15,7 % gedrückt (Zielkorridor 2025 neu: 16–19 %, vorher 23–27 %). Die Eigenkapitalquote fällt auf 28,9 % (31.12.24: 35,9 %). Konzernergebnis –144,5 Mio. €, EPS –4,16 €.

Auftragseingang & Sichtbarkeit: Backlog solide, aber niedriger

Der Auftragsbestand liegt bei 1.281,7 Mio. € (Vj.: 1.438,3 Mio. €), davon 950 Mio. € im Produktgeschäft. Im Großanlagensegment zog der Orderflow im Q3 erwartungsgemäß an – ein Rückenwind für 2026, während Residential/Commercial erst Bodenbildung braucht.

SMA Solar Ausblick 2025: Guidance steht – Transformation bestimmt die nächsten Quartale

SMA bestätigt die am 1. September 2025 angepasste Prognose: Umsatz 1.450–1.500 Mio. € (2024: 1.530 Mio. €) und EBITDA –80 bis –30 Mio. € (2024: –16 Mio. €). Entscheidend sind nun Restrukturierungs-Fortschritt in HBS, Preisdisziplin und die Konvertierung der Großanlagen-Pipeline.

Einordnung für Anleger: Turnaround bei HBS vs. Stärke im Utility-Segment

Chancen

  • Utility-Solar liefert robuste Margen; System-/Serviceanteil stützt Profitabilität.

  • Striktes Working-Capital-Management und Kostensenkungen erhöhen finanziellen Spielraum.

  • Operatives EBITDA (ex Sondereffekte) zeigt Ertragskraft jenseits des Bereinigungsjahres.

Risiken

  • Residential/Commercial: anhaltender Preisverfall und Nachfrageschwäche könnten länger dauern.

  • Bilanzqualität: weitere Wertberichtigungen möglich, EK-Quote unter 30 % limitiert Flexibilität.

  • Timing-Risiko bei der HBS-Restrukturierung; Marktumfeld bleibt volatil.

Fazit: SMA fährt zweigleisig – Utility-Power hält den Laden stabil, HBS muss den Turnaround liefern. Kurzfristig dominiert Restrukturierung & Cash, mittelfristig entscheidet die Markterholung im Endkundensegment über ein mögliches Re-Rating.

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