SDAX | ElringKlinger wächst weiter stark

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Im Geschäftsjahr 2017 hat die ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023) wichtige strategische Meilensteine für ihre weitere Entwicklung erzielt.

Im Februar und März wurde die Beteiligung an der hofer-Gruppe vollzogen. Damit stellt der Konzern nunmehr komplette elektrische Antriebssysteme – vor allem für das hochklassige Sport- und Luxuswagensegment – her. Im Bereich der Batterietechnologie hat ElringKlinger im November einen Kooperationsvertrag mit dem chinesischen Batterieproduzenten CALB über seine Muttergesellschaft CITC unterzeichnet. Gemeinsam wird man Batteriesysteme für die globalen Automobilmärkte anbieten. Darüber hinaus hat sich ElringKlinger im Dezember mit einem großen französischen Zulieferer über den Verkauf der Hug Engineering AG geeinigt. Durch diese Trennung kann sich ElringKlinger voll auf die Weiterentwicklung seines Elektromobilitätsgeschäfts konzentrieren.

Dazu der Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Wolf: „Mit diesen strategischen Maßnahmen haben wir den Konzern weiter auf die Mobilität der Zukunft ausgerichtet. ElringKlinger verfügt damit in seinem Produktportfolio neben leistungsfähigen Brennstoffzellensystemen auch über Batteriesysteme und komplette elektrische Antriebseinheiten.“ Für alle Bereiche bieten sich dem Konzern große Chancen. „Wir arbeiten in all diesen Feldern derzeit an vielen Projekten, die neuen Antriebstechnologien versprechen für ElringKlinger ein großes Potenzial,“ so Dr. Wolf weiter.

Starkes Umsatzwachstum

Im vierten Quartal 2017 zeigte sich die ElringKlinger AG erneut umsatzstark. Gegenüber dem außerordentlich guten Schlussquartal 2016 konnte der Konzern in den letzten drei Monaten 2017 seinen Umsatz noch einmal um 3,0 % auf 419,3 (407,2) Mio. Euro steigern und kam so im Geschäftsjahr 2017 auf Erlöse von insgesamt 1.664,0 Mio. Euro. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 6,8 %. Berücksichtigt man Effekte aus Wechselkursentwicklungen und Akquisitionen, betrug das organische Wachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr sogar 126 Mio. Euro oder 8,1 %.

EBIT leicht über Vorjahresniveau

Mit einem EBIT vor Kaufpreisallokation von 141,8 Mio. Euro lag ElringKlinger 2017 leicht über dem Vorjahresniveau (140,4 Mio. Euro). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 8,5 (9,0) %. Zwar konnten positive Effekte aus dem Umsatzanstieg sowie aus der Kostenoptimierung am Schweizer Standort in Sevelen realisiert werden. Diese Ergebnisbeiträge wurden jedoch nahezu vollständig durch Zusatzkosten im Zusammenhang mit der Implementierung des konzernweiten ERP-Systems in Sevelen, durch den spürbaren Anstieg der Rohstoffpreise und durch Folgekosten aufgrund der anhaltend hohen Kundenabrufe in der NAFTA-Region kompensiert.

Wie sich bereits unterjährig abzeichnete, wirkten sich die Währungsentwicklungen über das Finanzergebnis, das bei minus 27,3 (-11,5) Mio. Euro lag, auch reduzierend auf das Konzernergebnis aus. Bei niedrigeren Ertragsteueraufwendungen von 36,3 (41,5) Mio. Euro und leicht geringeren Minderheitenanteilen von 3,9 (4,1) Mio. Euro belief sich das Jahresergebnis, das den Aktionären zur Verfügung steht, auf 69,9 (78,6) Mio. Euro. Daraus ergibt sich mit 1,10 Euro ein Ergebnis je Aktie, das unter dem Vorjahreswert von 1,24 Euro liegt.

Stabile Dividendenzahlung vorgeschlagen

Es ist ein grundlegendes Prinzip von ElringKlinger, die Aktionäre angemessen am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen. Daher schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung am 16. Mai 2018 gemeinsam eine stabile Dividendenzahlung von 0,50 Euro vor. Die Ausschüttungsquote verbessert sich damit auf 45 (40) %.

Schuldscheindarlehen sehr erfolgreich platziert

Hinsichtlich der Bilanzkennziffern zeigt sich der Konzern weiterhin robust. Die Eigenkapitalquote belief sich per Jahresultimo 2017 auf 44,0 (47,2) % und liegt damit weiterhin deutlich innerhalb des Zielkorridors von 40 bis 50 % der Bilanzsumme.

Darüber hinaus hat der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals in seiner Geschichte ein Schuldscheindarlehen begeben. Das ursprünglich geplante Emissionsvolumen wurde aufgrund der hohen Nachfrage auf 200 Mio. Euro verdoppelt, der durchschnittliche Zinssatz beträgt 1,23 %. Mit dem Zahlungsmittelzufluss wurden bestehende Verbindlichkeiten getilgt. Indem täglich fällige Verbindlichkeiten gegen Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren getauscht wurden, hat sich die Fälligkeitenstruktur des Konzerns wesentlich verbessert.

Investitionsquote deutlich reduziert, operativer Free Cashflow unter Vorjahr

2017 lag die Investitionsquote (in Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) mit 9,3 % deutlich unter dem Vorjahreswert von 11,0 %. Trotz seines disziplinierten Ansatzes hat ElringKlinger wichtige Maßnahmen durchgeführt und gezielt in sein zukünftiges Wachstum investiert. So wurde beispielsweise in Fremont, USA, eine neue Produktionsstätte zur Herstellung von Strukturleichtbauteilen eingerichtet. Gleichzeitig wurde am ungarischen Standort in Kecskemét ein neues Werk gebaut, in dem zunächst Türmodulträger und Abschirmsysteme hergestellt werden. Nicht zuletzt wurde am Unternehmenssitz in Dettingen/Erms eine neue Logistikhalle in Betrieb genommen.

Hinsichtlich des Working Capitals initiiert und setzt der Konzern kontinuierlich Maßnahmen um, um Beschaffungsprozesse und Vorratsmengen zu optimieren und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aktiv zu steuern. Insgesamt betrug das Net Working Capital 553,3 (524,6) Mio. Euro, was einer Quote von 33,3 % des Konzernumsatzes entspricht. Aufgrund der Ergebnislage, des Net Working Capital-Niveaus und trotz des disziplinierten Capex-Ansatzes hat sich der operative Free Cashflow nicht verbessern können, sondern lag erwartungsgemäß mit minus 66,6 (-3,8) Mio. Euro unter Vorjahresniveau.

Ausblick: Branche in herausforderndem Umfeld – ElringKlinger erwartet weiteres Wachstum

Wenn man in die Zukunft blickt, ist die Unsicherheit in den vergangenen Monaten global insgesamt größer geworden: Zunehmende nationale Interessen rücken an die Stelle multinationaler Institutionen oder Wirtschaftsabkommen; Zölle oder Handelsschranken gefährden den freien Handel. Für die Automobilindustrie kommt hinzu, dass striktere Emissionsvorschriften die Branche vor große Herausforderungen stellen. Gleichzeitig wird der Endkunde durch die anhaltende Diskussion über Dieselfahrverbote in Innenstädten, durch Gerichtsurteile und immer wieder neue Anschuldigungen gegen Hersteller oder Zulieferer verunsichert. Im Ergebnis resultiert daraus ein herausforderndes, von vielfältigen Faktoren beeinflusstes Branchenumfeld, das die Ableitung von Prognosen, die über die kurzfristige Sicht hinausgehen, deutlich erschwert.

Aufgrund der überaus guten Auftragslage und dem breiten, innovativen Produktportfolio geht der ElringKlinger weiterhin davon aus, dass der Konzern kurz- und mittelfristig überproportional – verglichen mit dem globalen Automobilmarkt – wachsen wird. Für 2018 rechnet ElringKlinger mit einem Wachstum, das den globalen Marktzuwachs um 2 bis 4 Prozentpunkte übertreffen wird. Experten erwarten ein globales Marktwachstum zwischen 1,9 und 4,3 %, ElringKlinger geht von 2 bis 3 % aus.

Das geplante Umsatzwachstum wird – wie auch die weitere Kostenoptimierung am Schweizer Standort – positiv zum Ergebnis beitragen, während Effekte aus den hohen Rohstoffpreisen oder aus der anhaltend starken Nachfrage in der NAFTA-Region die Ergebnissituation beeinträchtigen werden. Insgesamt rechnet ElringKlinger mit einem EBIT-Margenniveau vor Kaufpreisallokation von rund 9 %. Mittelfristig geht der Konzern von einer schrittweisen Verbesserung der Profitabilität aus.

Neues Vorstandsressort für die Elektromobilität

Seine strategische Ausrichtung auf die Elektromobilität hat ElringKlinger zuletzt auch organisatorisch bestätigt, indem ein eigenständiges Vorstandsressort für die Bereiche Batterietechnologie, Brennstoffzellentechnologie und die Integration der hofer-Beteiligungen geschaffen wurde. Der bisherige Produktionsvorstand Theo Becker wird ab dem 1. April 2018 die Leitung dieses Zukunftsressorts übernehmen. Für ihn rückt der bisherige Leiter der Geschäftsbereiche Zylinderkopfdichtungen und Spezialdichtungen, Reiner Drews, als Produktionsvorstand nach.

Lesen sie auch: ElringKlinger mit leichter Ergebnisverbesserung

Aktuell (27.03.2018 / 09:04 Uhr) notieren die Aktien der ElringKlinger AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,28 EUR (+1,73 %) bei 16,47 EUR.


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