MDAX– Aktienrückkauf-Programm gibt GEA an der Börse vorübergehend Auftrieb

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Die Aktie der GEA Group AG (ISIN: DE0006602006) stieg gestern und  heute in der Spitze um insgesamt über +7%.

Allerdings dürften es nicht die gestern Morgen vor Börsenstart veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 gewesen sein, die dem Kurs diesen Aufwärtsimpuls gaben. Vielmehr ist der Anstieg auf den am 6. Februar nach Xetra-Handelsschluss gemeldeten Beschluss des umfangreichen Aktienrückkauf-Programms und der wieder deutlich höheren EBITDA-Prognose für 2017 zurückzuführen.

Vorstand und Aufsichtsrat beschließen Rückkauf von Aktien

GEA wird auf Grundlage der am 16. April 2015 von der Hauptversammlung erteilten Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien im Zeitraum vom 1. März 2017 bis 28. Februar 2018 eigene Aktien im Volumen von 450 Mio. EUR (exkl. Nebenerwerbskosten) über die Börse zurückkaufen, um diese dann einzuziehen.

Auf Basis des aktuellen Kurses von 39,955 EUR könnte GEA Aktien im Umfang von 11.262.670 erwerben. Somit würde bei insgesamt 192,50 Mio. ausstehenden Aktien ein Anteil von 5,85% am Grundkapital eingezogen werden können.

Für Aktionäre kann eine Kapitalherabsetzung mittels Einzug der Aktien Vorteile bringen: Zum einen wird die Nachfrage durch den Aktienrückkauf angehoben, was sich in vielen Fällen positiv auf den Kurs auswirkt. Zum anderen wird durch den Einzug der Aktien auch der Gewinn auf weniger Aktien verteilt, so dass der Gewinn je Aktie steigt.

Gewinnwarnung ließ den Aktienkurs zuletzt einbrechen

Sicher kommt der Beschluss über den Aktienrückkauf zum jetzigen Zeitpunkt nicht von ungefähr. Aktuell läuft nämlich beim Düsseldorfer Spezialmaschinenbauer hinsichtlich des operativen Geschäfts nicht alles rund. Da gilt es, die Aktionäre anderweitig zu beglücken.

Schließlich konnte GEA im abgelaufenen Jahr 2016 nicht gerade durch starkes Wachstum und gute Zahlen überzeugen. Das bestätigen nun die gestern bekannt gegebenen vorläufigen Zahlen nochmals.

Der Umsatz lag mit 4,49 Mrd. EUR unter dem des Vorjahres (4,60 Mrd. EUR.) und vor allem beim EBITDA, das mit 566 Mio. EUR um –8,81% schlechter ausfiel als im Vorjahr (2015: 621 Mio. EUR), blieb man deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Diese lagen zuvor immerhin bei 645 Mio. EUR bis 715 Mio. EUR.

Bereits im Oktober hatte das Unternehmen die ursprüngliche EBITDA-Prognose mit 570 Mio. EUR  (inkl.  10 Mio. EUR aus der Akquisition von Imaforni) deutlich nach unten korrigiert. Schuld daran waren Verzögerungen bei eingeplanten Aufträgen, insbesondere im Bereich der Milchverarbeitung. Überhaupt stellt sich das Marktumfeld dieser Sparte laut GEA derzeit als absolut herausfordernd dar.

 

 

Im Anschluss an die Gewinnwarnung fiel die Aktie binnen weniger Wochen wie ein Stein von 47,52 EUR (19. Oktober 2016) um -30,75% auf 32,91 EUR (14. November 2016).Danach erholte sich der Kurs wieder ein wenig und bewegt sich seither in einer Range von etwa 37 EUR bis 39 EUR.

Erst mit der Ankündigung des Aktienrückkauf-Programms gewann die Aktie neue Dynamik und schickt sich an, aus diesem Korridor auszubrechen. Ob der Anstieg nachhaltig ist, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen.

Positiver Auftragseingang und Ausblick für 2017

Wie GEA mit den vorläufigen Zahlen weiterhin mitteilte, ist der Auftragseingang in 2016 vor allem wegen einer sehr guten Entwicklung im Bereich „Nahrungsmittel“ von 4,59 Mrd. EUR auf 4,67 Mrd. EUR angestiegen.

Weiterhin positiv ist, dass der Vorstand seine Erwartungen für das EBITDA, trotz der im letzten Jahr klar verfehlten ursprünglichen EBITDA-Prognose, deutlich über dem EBITDA aus 2016 angesetzt hat. So rechnet man mit einem EBITDA zwischen 620 Mio. EUR und 670 Mio. EUR in 2017. Dies würde gegenüber 2016 eine Verbesserung von +9,54% bis +18,38% bedeuten.

Allerdings steht die aufgestellte Prognose unter dem Vorbehalt, dass es zu keiner Abschwächung des Weltwirtschaftswachstums kommt und keine bedeutenden negativen Währungseffekte auftreten. Ein weiteres Risiko ist in der Abschwächung der Nachfrage aus einer relevanten Kundenindustrie zu sehen.

Analysten sehen noch ein bisschen Potenzial

Nach den vorläufigen Zahlen und der Bekanntgabe des Aktienrückkauf-Programms von GEA haben sich die Analysten von Credit Suisse Group (Kursziel. 44 EUR), DZ Bank (44 EUR), Kepler Cheuvreux (40 EUR)und Morgan Stanley (45 EUR) für den „Kauf“ der Aktie ausgesprochen. Demgegenüber haben UBS (38 EUR) und die Deutsche Bank (39 EUR) ihre Einschätzung auf „Halten“ belassen.

Das rechnerisch durchschnittliche Kursziel dieser sechs Analysteneinschätzungen liegt bei 41,67 EUR. Daraus ergäbe sich vom aktuellen Kurs bei 39,955 EUR ein Upside-Potenzial von weiteren +4,29%.

 

GEA Group AG
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Mit Material von GEA Group AG
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