Hensoldt Aktie schon auf dem Zenit? Gewinne nach Rekordstand realisieren? Q1-Zahlen, KI-gesteuerte Bilderkennung als Zukunftsvision, Ausblick, Analysten werden vorsichtiger und Charttechnik.

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HENSOLDT schließt Übernahme von ESG ab, Große Wachstumschancen für nationalen Champion der Verteidigungselektronik

Hensoldt in der Momentaufnahme steht operativ nicht so ganz überzeugend da: Q1 schöner Umsatzanstieg  von 20%(395 Mio EUR), aber Verluste erhöht, Marge liegt bei schwachen 7,2% – noch ein weiter Weg zu den 6 Mrd EUR Umsatz, die man in 2030 erreichen will. Aber die Börse handelt die Zukunft, nicht die Vergangenheit. 

Auch wenn die Analysten nach den Zahlen vorsichtiger bei Hensoldt wurden, könnten die Fortschritte bei der KI-gesteuerten Bildauswertung die Erwartungen an die Zukunft erhöhen. Ebenfalls scheinen in der Q1-Meldung die Anleger Gründ efür weitere Aktienkäufe gefunden zu haben. Und dabei werden für eine solche Aufstockung die nochmals bestätigten Ziele für 2025 relevant sein: Umsatzanstieg auf 2,5 bis 2,6 Mrd EUR, Marge von 18%. Das hört sich schon besser an als das Quartalsergebnis. Dazu ein Rekordauftragsbestand von 6,9 Mrd EUR, der zu den Umsatzzielen passt. Und schaut man dann in die Unternehmenspräsentation zum Q1-Ergebnis, kann man erkennen, dass bereits in 2025 noch einige grössere Ausschreibungen in der Pipeline sind, die den Rekordauftragsbestand nochmals kräftig erhöhen sollten und deren Erringung als „key orders expected in 2025“ eingestuft werden:

  • TRML-4D and Spexer radars within ESSI and Ukraine support > €400m
  • Radars and self-protection systems for Eurofighter ~ €150m
  • Optronics and self-protection systems for Leopard 2, Korsak and Boxer RCT30 > €500m
  • Cameras and radars for the land-border surveillance system for Algeria > €100m
  • Sustainment contract for German P-8 Poseidon program ~ €80m

(vergleiche: „3M 2025 Results – Analyst & Investor Presentation“, Hensoldt, 7.05.2025, insbesondere Seite 8)

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Und weitere Aufträge scheinen fast sicher für Hensoldt.

Dazu kommt, das allein Deutschland im März 2025 ein umfangreiches Finanzpaket verabschiedet hat, um die Verteidigungsausgaben deutlich zu steigern. Das Budget für die Bundeswehr soll auf rund 95  Mrd EUR steigen, was etwa 2,1 % des Bruttoinlandsprodukts entspricht und somit das NATO-Ziel erfüllt. Und die neue Bundesregierung plant, die Verteidigungsindustrie langfristig zu stärken, mit Investitionen in Schlüsseltechnologien wie elektronische Kriegsführung und softwaredefinierte Verteidigungssysteme. Auf europäischer Ebene wurde im Februar 2025 ein Plan zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten bis 2030 mit einem Volumen von 800 Mrd EUR vorgestellt. Ziel ist es, die strategische Autonomie der EU zu erhöhen und die Verteidigungsindustrie zu fördern, was gerade auch Chancen für Unternehmen wie Hensoldt bietet. Nach unserer Einschätzung der Renk Aktie im nwm heute also aus gegebenem Anlass die Hensoldt Aktie – spannend auch ein Vergleich der charttechnischen Einschätzung, zeigt gut ist nicht gleich gut.)

Und die Analysten? Von Rheinmetall, Renk und Hensoldt kommt Hensoldt am schlechtesten weg.

Bei der Hensoldt Aktie sind sich die Analysten weniger einig, als bei einer Rheinmetall oder Renk. Liegt definitiv an dem bereits erreichten Kursniveau in Kombination mit den aktuellen Zahlen, die nicht so glänzen, wie bei Rheinmetall oder Renk, die auch auf der Ertragsseite weiter sind als eine Hensoldt. Die Reaktionen der Analysten auf die Zahlen Hensoldts (kommen später) machen das Bild der Hensoldt Aktie in den Augen der Analysten noch schwächer als davor. VOR DEN ZAHLEN sahen von 11 covernden Analysten 5 ein uneingeschränktes Buy, während 6 eher zurückhaltend waren( 2 Halten, 1 Reduce, 3 Verkaufen). UND JETZT kommen von den 11 covernden Analysten nur noch 3 zu BUY, 8 sind zurückhaltend ( 4 Halten, 1 Reduce, 3 Verkaufen).

Letzte Aussagen der Analysten sind vorsichtiger als zuvor: Am Freitag bestätigte Jeffries seine kritische Haltung gegenüber Hensoldt mit UNDERPERFORM und einem Kursziel von 60,00 EUR. Und am letzten Donnerstag stufte ODDO BHF seine Bewertung von BUY auf NEUTRAL ab, aber mit wenigstens erhöhtem Kursziel von 69,00 auf 78,00 EUR. Ebenfalls am Donnerstag bestätigt Warburg sein NEUTRAL mit einem Kursziel von 71,00 EUR (69,00 EUR). Und auch wenn das höchste genannte Kursziel  mit 81,30 EUR durchaus noch Luft lässt – bei einem aktuellen Kurs von 73,50 EUR (XETRA-Handelsschluss Freitag, 9.05.2025). Unterstes Kursziel bei 38,40 EUR und Aanlysten-„durchschnittsziel“ liegt bei 60,62 EUR. Was weit unter dem aktuellen Kursniveau liegt.

News vom Donnerstag zeigt in die Zukunft – KI gesteuerte Bilderkennung. Und Hensoldt vorne dabei.

Im Rahmen des europäischen Verteidigungsprogramms gewinnt die Entwicklung intelligenter Sensortechnologien zunehmend an Bedeutung. Das Gemeinschaftsprojekt STORE, an dem 21 Partner aus acht EU-Ländern sowie Norwegen beteiligt sind, setzt auf den Aufbau innovativer KI-basierter Bildauswertungssysteme, um die Einsatzfähigkeit von Land- und Luftfahrzeugen zu verbessern. Aktuell fand die zweite Messkampagne im norwegischen Kongsberg statt, bei der acht Partner des Konsortiums die Signaturen von Land- und Luftfahrzeugen in verschneiten Einsatzszenarien aufzeichneten. Besonders hervorzuheben ist die Beteiligung von Hensoldt, das mit einem speziell ausgerüsteten Technologieträgerfahrzeug vor Ort war. Das Fahrzeug verfügt über mehrere Sensorsysteme, darunter das Rundumsicht-System SETAS und Langstrecken-Kameras, um die Umgebung zu beobachten und Daten für die Analyse zu sammeln.

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Hensoldt sieht Geschäft der Zukunft.

Die gesammelten Daten sollen in den nächsten Schritten ausgewertet und in einer gemeinsamen Datenbank gespeichert werden. Ziel ist es, moderne Algorithmen zu entwickeln, die die Analyse dieser Sensordaten automatisieren und so Soldaten in komplexen Einsatzszenarien bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Und Christina Canitz, Head of Division Optronics bei Hensoldt, betonte: „Sensorlösungen, die die Wahrnehmung des Umfeldes aus dem sicheren Innenraum ermöglichen, sind heute eine wesentliche Komponente von Landfahrzeugen. Mit Hilfe moderner Algorithmen können Objekte in Bilddaten automatisiert erkannt und klassifiziert werden.“

Das Projekt STORE wird vom European Defence Fund mit 23 Mio EUR gefördert und verfolgt das Ziel, neuartige Technologien im Bereich der künstlichen Intelligenz für die Bildauswertung zu entwickeln. Dabei werden unterschiedliche Lernverfahren getestet und eine gemeinsame Test- und Trainingsdatenbank aufgebaut, um die Effizienz und Zuverlässigkeit der Systeme zu steigern. Die Fortschritte in der KI-gestützten Bildanalyse könnten künftig auch den Verteidigungsmarkt insgesamt nachhaltig verändern.

Nicht glänzend, aber solide. Hensoldt Q1

Im ersten Quartal 2025 verzeichnete Hensoldt ein solides Wachstum bei den Auftragseingängen (insgesamt 701 Mio EUR), insbesondere im Sensorsegment, das um 6,8 % auf 664 Mio EUR stieg. Und die Umsätze in diesem Bereich erhöhten sich um 18,6 % auf 339 Mio EUR, vor allem durch Aufträge für Radarsysteme für den Eurofighter und elektronische Überwachungssysteme. Das Optronics-Segment verzeichnete hingegen einen 20%-Rückgang bei den Auftragseingängen, was auf eine vorübergehende „Marktrestrukturierung“ zurückzuführen sei. So stieg der Umsatz im ersten Quartal insgesamt um 20 % auf 395 Mio EUR, wobei das Sensorssegment den größten Anteil ausmachte. Und das Optronics-Geschäft erzielte 59 Mio EUR, was eine Steigerung von 34,2 % bedeutet, hauptsächlich durch die Produktlinie Ground Based Systems in Deutschland.

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Trotz positiv zu bewertenden Auftragseingängen blieb die Profitabilität im ersten Quartal hinter den Erwartungen zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank leicht, während das Nettoergebnis aufgrund hoher Investitionen und Sonderaufwendungen negativ ausfiel. Die Bilanz zeigt eine stabile Vermögenslage mit einem Anstieg der langfristigen Vermögenswerte, vor allem durch die Erfassung neuer Leasingrechte für einen neuen Standort in Oberkochen. In Zahlen: EBITDA sank leicht um 9,9 % auf 30 Mio EUR. Und das operative Ergebnis (EBIT) fiel sogar um 106 % auf -16 Mio EUR, was vor allem auf höhere Abschreibungen und Sonderaufwendungen zurückzuführen ist. Das Nettoergebnis lag bei -31 Mio EUR, was eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Wichtig: Hensoldt investiert weiterhin in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten und in die Digitalisierung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und auf die steigende Nachfrage im Verteidigungssektor zu reagieren.

Spannender ist der Ausblick.

Und zusammengefasst von Oliver Dörre, CEO von HENSOLDT: „Der weiterhin andauernde Krieg in der Ukraine und die Konfliktherde im Nahen und Mittleren Osten dominieren die geopolitische Agenda. Diese Entwicklungen sowie der erhöhte Druck der USA auf ihre NATO-Bündnispartner, die Verteidigungsausgaben weiter anzuheben, führen auch in Europa und Deutschland zu verstärkten Investitionen in militärische Fähigkeiten und technologische Souveränität. Bei HENSOLDT haben wir in den vergangenen Jahren gezielt in die Digitalisierung und Vernetzung unserer Produkte, die Absicherung unserer Lieferketten sowie in die Infrastruktur und unsere Standorte investiert. Damit verfügen wir heute über die Technologien, Lösungen und operativen Kapazitäten, um in den kommenden Beschaffungsprogrammen Deutschlands und der EU eine bedeutsame Rolle zu spielen und unsere bisherige Ambition von fünf Milliarden Euro Umsatz bis 2030 auf bis zu sechs Milliarden Euro anzuheben.“

Das Management bleibt optimistisch für das Gesamtjahr 2025. So erwartet man einen Umsatz von 2,5 bis 2,6 Mrd EUR sowie ein Book-to-Bill-Verhältnis von circa 1,2x. Und die Profitabilität, künftig als bereinigte EBITDA-Marge ausgewiesen, soll bei etwa 18% liegen. Es wird ein moderates Wachstum bei Auftragseingang und Umsatz erwartet, wobei die Profitabilität durch Investitionen und Kostenkontrolle wieder verbessert werden soll. Die strategische Ausrichtung auf Verteidigungstechnologien und die zunehmenden Verteidigungsausgaben in Europa bieten langfristig gute Chancen für das Unternehmen.

Hensoldt Charttechnik – klares BUY.

Die Hensoldt-Aktie (ISIN: DE000HAG0005) zeigt derzeit eine starke technische Performance und befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend. Und ein etwas detaillierterer Blick liefert folgende Ergebnisse:

  • RSI (Relative Strength Index) : 57,89 – deutet auf einen starken Markt hin, noch ein Kaufsignal. Ab 70 redet man eigentlich bereits von überkauft.
  • MACD (Moving Average Convergence Divergence): 0,64 – signalisiert einen positiven Trend.
  • ADX(Average Directional Movement Index): 37,40 – weist auf einen starken Trend hin.
  • Williams %R(Momentum-Oszillator): -26,78 – unterstützt die Kaufempfehlung. Werte zwischen 0 und -20 deuten auf eine überkaufte Situation hin, was auf einen möglichen Preisrückgang hindeuten könnte. Und Werte zwischen -80 und -100 deuten auf eine überverkaufte Situation hin, was auf einen möglichen Preisanstieg hindeuten könnte. Hier befinden wir uns noch im neutralen Bereich.
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Auch die gleitenden Durchschnitte bestätigen den positiven Trend und stützen die Einschätzung eiens anhaltenden Aufwärtstrends:

  • MA5 bis MA200 (einfach und exponentiell):Alle liegen unter dem aktuellen Kurs und geben Kaufsignale.
  • MA50 (einfach): 71,00 EUR – unter dem aktuellen Kursniveau.
  • MA200 (einfach): 65,35 EUR – ebenfalls unter dem aktuellen Kurs.

Fazit: Die technische Analyse der Hensoldt-Aktie zeigt einen starken Aufwärtstrend, unterstützt durch positive Indikatoren und gleitende Durchschnitte. Die jüngste Kursentwicklung deutet auf weiteres Potenzial hin. Aber die Analysten-einschätzungen sind, wie bereits festgestellt, noch vorsichtiger geworden. Und bedeuten beim aktuellen Kursniveau ein beschränktes Kurspotential. Wobei die Analystenmeinungen und Kursziele zuletzt gerade bei Defensewerten oft der aktuellen Kursentwicklung hinterherhetzten…

Chart Hensoldt Aktie, powered by Goyax.de.

Aktuell im nwm
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