Bei VTG läuft es (zu) gut: Kosten rauf, Gewinne auch. Aber erst später…

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Den Schienenlogistik-Konzern VTG hatte ich Ihnen kürzlich erst wieder ans Herz gelegt und eigentlich läuft für die Hamburger alles wie am Schnürchen.

Nun ja, es läuft eben zu gut und daher gab das Unternehmen heute die Anpassung seiner Jahresprognosen bekannt. Und diese Meldung scheint auf den ersten Blick eher zu verwirren, denn man könnte sie als Gewinnwarnung auslegen – und zwar in beider Richtungen.

Und genau das ist auch das Problem, denn aus der bisherigen Formulierung eines konkreten Gewinnziels wurde nun eine Bandbreitenprognose. Und ob sich das Ergebnis eher am unteren oder am oberen Ende einfinden wird, hängt davon ab. Und das gleich von mehreren Faktoren.

Doch nun im Einzelnen: Die europäische Waggonvermietung der VTG verzeichnete zum Anfang des dritten Quartals eine ungewöhnlich hohe Nachfrage nach Güterwagen, die durch die Herrichtung von rund 1.100 bisher unvermieteter Wagen bedient werden soll.

Da die Bereitstellung zwischenzeitlich abgestellter Wagen zunächst Ingangsetzungsaufwendungen verursacht, bevor zusätzliche Erträge erzielt werden, wird sich die steigende Nachfrage in 2017 negativ auf das EBITDA auswirken und zwar vermutlich im Volumen von rund 4 Mio. Euro.

Zudem „befürchtet“ der Vorstand, dass sich die positive Nachfrageentwicklung im vierten Quartal aufgrund der guten wirtschaftlichen Indikatoren fortsetzen könnte, und das würde weitere Aufwendungen für zusätzliche Ingangsetzungen zur Folge haben.

Das Ergebnis hieraus ist, dass im zweiten Halbjahr 2017 die Kosten ansteigen, während die Einnahmen erst nachgelagert eintrudeln werden. Für 2017 könnte also das Ergebnis runter gehen, während es in 2018 und späteren Jahren dann zu zusätzlichen Einnahmen kommen wird.

Darüber hinaus wurden Anfang August dieses Jahres unter Leitung der europäischen Eisenbahnagentur (ERA) technische Änderungen an bestimmten Bremssystemen beschlossen, die zu einer weiteren Erhöhung der Sicherheit im Eisenbahngüterverkehr beitragen sollen. Bei der VTG ist in diesem Zusammenhang an rund 950 Containertragwagen die Überarbeitung von Bremssystemen erforderlich, die zu einem Einmalaufwand von rund 2,5 Mio. Euro in 2017 führen wird.

Diese Kosten führen zu mehr Sicherheit und fallen einmalig an, erzeugen aber keine zusätzlichen Einnahmen.

Und als Drittes spielt noch die Übernahme der Nacco eine Rolle. Denn abhängig vom Zeitpunkt der erwarteten Zustimmung der Kartellbehörden können sich hieraus für das laufende Geschäftsjahr sowohl Ergebnisbeiträge, bei einer frühzeitigen positiven Entscheidung, als auch Mehrbelastungen, bei einer späteren Entscheidung, ergeben.

Aufgrund dieser drei Faktoren, von denen zwei aktuell nicht konkret beziffert werden können, passt VTG seine Jahresprognosen an. Demnach wird für das laufende Geschäftsjahr 2017 ein Konzern-EBITDA in der Bandbreite von 330 Mio. bis 360 Mio. Euro erwartet. Zuvor wurde ein leichter Anstieg über das Vorjahresergebnis von 345,3 Mio. Euro prognostiziert.

Lesen Sie den Artikel von Gastautor Michael C. Kissig zur VTG AG auf www.intelligent-investieren.net weiter.

 

VTG AG
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