Die Ernst Russ AG (ISIN: DE000A161077), börsennotierte Reederei und Asset-Manager, hat im ersten Halbjahr 2025 trotz schwächerer Umsätze einen deutlichen Gewinnsprung erzielt. Anleger setzen auf die neue Kapitalmarktstrategie und robuste Chartermärkte.
Halbjahreszahlen 2025: Umsatz sinkt, Gewinn explodiert
Die Umsatzerlöse der Ernst Russ-Gruppe lagen in den ersten sechs Monaten 2025 bei 79,8 Mio. Euro – rund 7,8 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. Der Grund: geringere laufende Einnahmen.
Gleichzeitig profitierte das Unternehmen stark von Portfoliooptimierungen und Schiffsverkäufen. Das EBIT stieg um satte 52 % auf 55,6 Mio. Euro (Vj.: 36,5 Mio. Euro). Unter dem Strich blieb ein Konzernergebnis von 51,2 Mio. Euro, wovon 16,3 Mio. Euro auf Minderheitsgesellschafter entfielen.
Strategie: Mehr Transparenz, Kapitalmarkt im Blick
Zum Jahreswechsel leitete Ernst Russ einen Generationenwechsel im Vorstand und Aufsichtsrat ein. Ziel ist eine schlankere Struktur, mehr Transparenz und eine stärkere Ausrichtung auf den Kapitalmarkt. Für Anleger bedeutet das: Die Ernst Russ Aktie soll attraktiver und besser vergleichbar werden.
Marktumfeld: Feeder-Containerschiffe im Vorteil
Co-CEOs Dr. Christopher Eilers und Joseph Schuchmann sehen positive Trends im Feedersegment. Das Orderbuch ist überschaubar, während die Nachfrage im internationalen Seeverkehr robust bleibt. Das spricht für stabile Charterraten – ein Rückenwind für die operative Entwicklung.
Prognose 2025: Starke Gewinnspanne
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet die Ernst Russ AG mit Umsatzerlösen zwischen 147 und 167 Mio. Euro.
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EBIT ohne Schiffsverkäufe: 43–73 Mio. Euro
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EBIT inkl. Schiffsverkäufe: 75–105 Mio. Euro
Damit bleibt der Konzern hochprofitabel – auch wenn die hohe Abhängigkeit von Schiffsverkäufen gewisse Schwankungen mit sich bringt.
Kursfantasie für die Ernst Russ Aktie
Die Ernst Russ Aktie gilt als einer der spannendsten Nebenwerte im maritimen Sektor. Mit einer soliden Bilanz, regelmäßigen Schiffsverkäufen und positiven Chartermarkttrends könnte das Papier mittelfristig für Anleger wieder deutlich attraktiver werden. Die angekündigte Kapitalmarktstrategie könnte zusätzlich für eine Neubewertung sorgen.