Die ElringKlinger AG ist mit einem organischen Umsatzwachstum von 2,2 % ins Geschäftsjahr 2025 gestartet – und das trotz rückläufiger nominaler Umsätze infolge von Verkäufen und Währungseffekten. Der Umsatz im ersten Quartal lag bei 423,1 Mio. €, gegenüber 465,3 Mio. € im Vorjahresquartal. Bereinigt um den Wegfall zweier veräußerter Gesellschaften (Umsatzbeitrag 2024: 44,7 Mio. €) sowie Währungseffekte, ergibt sich ein solides organisches Plus – und damit eine bessere Entwicklung als der globale Automobilmarkt.
E-Mobility-Sparte wächst rasant – Zellkontaktierung in Serie
Besonders dynamisch entwickelt sich der Geschäftsbereich E-Mobility, der seinen Umsatz von 11,3 Mio. € auf 26,8 Mio. € mehr als verdoppeln konnte. Treiber ist der erfolgreiche Hochlauf eines Großserienauftrags für Zellkontaktiersysteme am Standort Neuffen. Parallel werden neue Produktionskapazitäten in China aufgebaut und in South Carolina (USA) entsteht der neue Battery Hub Americas – beides zentrale Elemente der globalen E-Mobility-Strategie von ElringKlinger.
EBIT-Marge stabil – Cashflow wegen Investitionen unter Druck
Trotz eines leichten Rückgangs beim bereinigten EBIT auf 20,5 Mio. € (Q1 2024: 24,0 Mio. €), blieb die EBIT-Marge mit 4,9 % solide (Q1 2024: 5,2 %). Der operative Free Cashflow fiel infolge von hohen Investitionen (45 Mio. €) auf –120,3 Mio. € – ein Rückgang, der sich durch die Vorbereitung auf anlaufende Großaufträge begründet. Die Nettofinanzverbindlichkeiten stiegen dementsprechend auf 370,4 Mio. € (Vorjahr: 329,1 Mio. €).
CEO Thomas Jessulat zeigt sich zuversichtlich:
„Wir investieren in unsere Zukunftsmärkte und haben klare Großaufträge, die ihre Wirkung absehbar entfalten werden.“
Programm STREAMLINE: 30 Mio. € Einsparziel ab 2026
Als Teil der Strategie zur Effizienzsteigerung und Wettbewerbsfähigkeit hat ElringKlinger das interne Kostensenkungsprogramm STREAMLINE gestartet. Ziel ist die Reduktion der Personalkosten um mindestens 30 Mio. € pro Jahr ab 2026. Das Programm sieht vor, Kapazitäten gezielt zu optimieren, basierend auf freiwilligen Lösungen und einem konzerninternen Arbeitsmarkt zur Umverteilung von Beschäftigten – insbesondere an deutschen Standorten.
SHAPE30-Strategie bleibt zentraler Kompass
ElringKlinger setzt seine langfristige Strategie SHAPE30 konsequent um. Nach dem Verkauf zweier Auslandsgesellschaften konzentriert sich der Konzern künftig auf komponentenbasiertes Geschäft und verzichtet auf das margenärmere Systemgeschäft bei elektrischen Antrieben. Zudem wird das globale Standortnetzwerk gestrafft, um Ressourcen gezielter einzusetzen.
ElringKlinger Q1 2025 im Vergleich
Kennzahl | Q1 2025 | Q1 2024 | Veränderung |
---|---|---|---|
Umsatz (gesamt) | 423,1 Mio. € | 465,3 Mio. € | –9,1 % |
Bereinigter Vergleichswert (2024) | 420,6 Mio. € | – | – |
Organisches Umsatzwachstum | +2,2 % | – | – |
Umsatz E-Mobility | 26,8 Mio. € | 11,3 Mio. € | +137,2 % |
Bereinigtes EBIT | 20,5 Mio. € | 24,0 Mio. € | –14,6 % |
Bereinigte EBIT-Marge | 4,9 % | 5,2 % | –0,3 Pp |
Investitionen | 45,0 Mio. € | 16,9 Mio. € | +166,6 % |
Operativer Free Cashflow | –120,3 Mio. € | –5,8 Mio. € | –114,5 Mio. € |
Nettofinanzverbindlichkeiten | 370,4 Mio. € | 329,1 Mio. € | +12,5 % |