General Standard | Sto kann den guten Geschäftsverlauf der ersten Monate fortsetzen

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Die Sto SE & Co. KGaA (ISIN: DE0007274136) konnte im zweiten Quartal 2021 den guten Geschäftsverlauf der ersten Monate fortsetzen. Im Vergleich zum erheblich von der Coronavirus-Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum wurden insbesondere in einzelnen ausländischen Märkten deutliche Nachholeffekte realisiert. Die hohe Nachfrage im Bausektor, die auch aus mangelnden Anlagealternativen am Kapitalmarkt resultierte, wurde zusätzlich von den überwiegend günstigen Wetterverhältnissen unterstützt. Im gesamten ersten Halbjahr 2021 stieg der KonzernUmsatz gegenüber der ersten Jahreshälfte 2020 um 17,1 % auf 778,1 Mio. EUR (Vorjahr: 664,5 Mio. EUR). Davon entfielen 13,0 Mio. EUR auf die erstmalige Vollkonsolidierung der Jonas Farben GmbH. Aus Währungsumrechnungen entstand ein per saldo negativer Effekt von 5,4 Mio. EUR. Bereinigt um Erstkonsolidierungs- und Währungsumrechnungseffekte erwirtschaftete der Sto-Konzern aus eigener Kraft ein Wachstum von 15,9 %.

Im Inland erhöhte sich der Konzern-Umsatz in den ersten sechs Monaten um 9,4 % auf 342,1 Mio. EUR (Vorjahr: 312,8 Mio. EUR). Ohne die erstmals vollkonsolidierte Jonas Farben GmbH ergibt sich ein Zuwachs von 5,2 %. Im Ausland machten sich vor allem in Regionen, die im Vorjahr hohe Einbußen infolge der Coronavirus-Pandemie verzeichnet hatten, Nachholeffekte bemerkbar. Zudem profitierten mehrere Länder von staatlichen Fördermaßnahmen zur Unterstützung der energetischen Gebäudesanierung. Gegenüber dem niedrigen Vorjahreswert stieg der Auslandumsatz trotz der negativen Währungsumrechnungseffekte um 24,0 % auf 436,0 Mio. EUR (Vorjahr: 351,7 Mio. EUR). Der Auslandsanteil am Konzernvolumen belief sich auf 56,0 % gegenüber 52,9 % im ersten Halbjahr 2020.

Gleichzeitig waren im Berichtszeitraum in der Beschaffung signifikant steigende Preise sowie Lieferengpässe zu verzeichnen, die sich im Verlauf des ersten Halbjahres zunehmend verschärft haben. Gründe sind hauptsächlich Anlagenausfälle bei mehreren wichtigen Herstellern und die konjunkturell bedingt stark gestiegene Nachfrage am Weltmarkt. Im Juli 2021 schwächte sich die Geschäftsentwicklung unter anderem aufgrund der beschränkten Verfügbarkeit von Rohstoffen und Zukaufprodukten spürbar ab, teilweise waren auch negative Witterungseinflüsse spürbar. Per saldo lag der Umsatz knapp unter dem Vorjahresniveau und damit auch unter den Erwartungen.

Obwohl die Rohertragsquote im Sto-Konzern durch signifikant steigende Preise in der Beschaffung vor allem im Mai und Juni erheblich und zunehmend belastet war, konnte Sto in der ersten Jahreshälfte 2021 noch erfreuliche Zuwächse beim Ergebnis erzielen: Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern EBIT verbesserte sich gegenüber der ersten Jahreshälfte 2020 um 56,2 % auf 68,9 Mio. EUR (Vorjahr: 44,1 Mio. EUR). Die Steigerung des EBIT gegenüber Vorjahr wurde durch teils deutliche Ergebnisverbesserungen von Tochtergesellschaften insbesondere im Ausland realisiert, während das EBIT der Sto SE & Co. KGaA im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum rückläufig war.

Das EBT (Konzernergebnis vor Steuern) stieg um 67,4 % auf 71,8 Mio. EUR (Vorjahr: 42,9 Mio. EUR) und das Nettoergebnis EAT um 72,3 % auf 50,3 Mio. EUR (Vorjahr: 29,2 Mio. EUR).

Die Finanz- und Vermögenslage des Sto-Konzerns war im ersten Halbjahr 2021 vor allem von der üblichen Saisonalität des Geschäftsverlaufs geprägt. In den ersten Monaten eines Kalenderjahres ergibt sich bei Sto ein hoher Geldbedarf, während im zweiten Halbjahr die Mittelzuflüsse in der Regel überwiegen. Das Netto-Finanzguthaben unter Berücksichtigung des Bestands an liquiden Mitteln lag am 30. Juni 2021 bei 97,4 Mio. EUR (31.12.2020: 117,1 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote belief sich am Stichtag auf 53,1 % (31.12.2020: 54,6 %).

Am 30. Juni 2021 beschäftigte der Sto-Konzern weltweit 5.713 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber 5.646 am Vorjahresstichtag (+67 Personen; +1,2 %). Im Inland vergrößerte sich die Belegschaft seit Mitte 2020 um 106 auf 3.101 (Vorjahr: 2.995) Beschäftigte, wovon 94 bei der Jonas Farben GmbH tätig waren. Im Ausland ging die Personalzahl um 39 von 2.651 auf 2.612 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück. Konzernweit gab es im Jahresvergleich vereinzelt Neueinstellungen in Ländern mit kurz- und mittelfristigen Wachstumsperspektiven, während die Belegschaft in Regionen mit schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen punktuell reduziert wurde. Der Auslandsanteil an der Konzernbelegschaft verringerte sich von 47,0 % auf 45,7 %.

Ausblick 2021

Für das zweite Halbjahr 2021 wird aufgrund der schwierigeren Rahmenbedingungen eine deutliche Abschwächung des Wachstums erwartet. Zudem ist der weitere Geschäftsverlauf des Sto-Konzerns von erheblichen Unsicherheiten geprägt. Wesentliche Unwägbarkeiten ergeben sich aus den Wetterbedingungen in den letzten Monaten des Jahres, die den Geschäftsverlauf im Vergleichszeitraum 2020 deutlich positiv unterstützten. Darüber hinaus ist die Prognose wegen der erneut nennenswert steigenden Covid-19-Fälle und aufgrund der unklaren Entwicklung auf den Beschaffungsmärkten mit Unsicherheiten behaftet. So könnten insbesondere die teilweise fundamentalen Lieferengpässe auf den Weltmärkten und die beschränkte Verfügbarkeit von Rohstoffen sowie Zukaufprodukten das geplante Wachstum in der üblicherweise umsatzstarken zweiten Jahreshälfte noch stärker als erwartet limitieren, da sich Bauprojekte möglicherweise nicht wie geplant ausführen und Nachholeffekte nicht im gleichen Umfang wie in der ersten Jahreshälfte realisieren lassen. Der voraussichtlich anhaltende Druck auf die Rohertragsmarge aus drastischen Beschaffungspreiserhöhungen könnte zudem die Ergebnisentwicklung stärker als prognostiziert – bei extremer Entwicklung auch stärker als im Risikobericht des Geschäftsberichts 2020 dargestellt – belasten.

Sto rechnet aufgrund der aktuellen Einschätzung im Gesamtjahr 2021 mit einem angepassten Anstieg des Konzern-Umsatzes um voraussichtlich 10 % auf rund 1.578 Mio. EUR (bisherige Prognose: +4,5 % auf rund 1.498 Mio. EUR; 2020: 1.433,0 Mio. EUR). Für das Konzern-EBIT wird nach wie vor eine Bandbreite von 98 Mio. EUR bis 113 Mio. EUR (2020: 120,8 Mio. EUR) prognostiziert. Für das Vorsteuerergebnis EBT wird eine ebenfalls unveränderte Bandbreite zwischen 95 Mio. EUR und 110 Mio. EUR (2020: 119,0 Mio. EUR) erwartet. Für die daraus resultierende Umsatzrendite wird demzufolge mit einem Wert zwischen 6,0 % und 7,0 % (bisherige Prognose: 6,3 % bis 7,3 %; 2020: 8,3 %) und bei der Renditekennziffer ROCE wie bisher mit einem Wert zwischen 14,8 % und 17,1 % (2020: 19,7 %) gerechnet.


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