Aurubis liess sich 185 Mio EUR stehlen. Folgen der Unprofessionalität werden genutzt Prognose über Schaden hinaus zu reduzieren..

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Aurubis AG: Betrugsopfer

Die AurubisAG(ISIN: DE0006766504) meldete zuletzt immerhin zufriedenstellende 9-Monats-Zahlen zum 30.06.2023. Aufgrund der konjunkturellen Entwicklung war man mit Umsätzen von 12,95 Mrd EUR (erste 9- Monate 2022/22: 14,27 Mrd EUR) und einem operativen EBT von 406 Mio EUR (VJ: 426 Mio EUR) zufrieden. Das IFRS-Konzernergebnis vor Steuern (EBT) lag in den ersten neun Monaten 2022/23 bei 207 Mio EUR (Vorjahr: 793 Mio EUR) – IFRS berücksichtigt Metallpreisschwankungen auf unrealisierte Geschäfte. Sah nach einem – dem wirtschaftlichen Umfeld geschuldet – „ganz gutem Jahr“ aus. Das steht nun nicht mehr nur infrage. Denn am 31.08.2023 eine Erkenntnis: „Fehlbestand an Metallen“ – Prognose zurückgezogen, Schadensermittlung notwendig, ein Schaden im niedrigen dreistelligen Mio Bereich könne nicht ausgeschlossen werden.

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Mal eben so 185 Mio EUR weg bei Aurubis.

Heute kann man jetzt den entstandenen Schaden beziffern – und das Ergebnis liegt quasi im „worst case Bereich“ der negativen Erwartungen. Mitte Juni gab’s das schon mal: „Eine Diebesbande soll über Jahre edelmetallhaltige Zwischenprodukte im Wert von mehreren Millionen Euro beim Hamburger Kupferhersteller Aurubis gestohlen haben, teilte die Hamburger Staatsanwaltschaft mit.(NDR, 16. Juni, 2023). Aber Ende August fand man „was wesentlich Grösseres“, Bilanz-relevantes. Und aus der vagen Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm sein könnte, wird nun eine Erkenntnis:

Die Ergebnisse der zum 31. August 2023 durchgeführten außerordentlichen Inventur im Zuge der Diebstahls- und Betrugsfälle ergeben einen Fehlbestand an Edelmetallen von 185 Mio EUR, die voll auf das operative EBIT durchschlagen. Dabei „erwartet“ – oder erhofft? – Aurubis, Ansprüche aus Versicherungsleistungen von rund 30 Mio EUR und zusätzlich arrestiertem Vermögen geltend machen zu können, die den negativen Ergebniseffekt teilweise kompensieren könnten.

Entsprechend Prognose von Aurubis gesenkt – sogar über festgestellten Diebstahlschaden hinaus. Also Chance zum Zurückrudern genutzt?

Auf Basis dieser Schadensumme und der „erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung im vierten Geschäftsquartal 2022/23“, die offensichtlich schlechter läuft, als zuvor erwartet,  hat Aurubis seine Prognose korrigiert. Für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 geht das Unternehmen von einem operativen Ergebnis zwischen 310 und 350 Mio EUR aus. Die bisherige Prognose für das operative Ergebnis in Höhe von 450 bis 550 Mio EUR hatte das Unternehmen in der Ad-hoc-Mitteilung vom 31. August zurückgenommen. Da der Schaden, gemindert um Versicherungsleistungen, bei maximal 150 Mio EUR liegt, wovon dann noch „arrestierte Vermögenswerte“ abgezogen werden sollen, muss es wohl operativ schlechter als erwartet laufen – am oberen Ende der Prognose fehlen weitere 50 Mio EUR, am unteren Ende reduziert man nur um 140 Mio EUR, also 10 Mio weniger als der Schaden nach Versicherungsleistungen ausmacht.

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Soll nicht mehr vorkommen bei Aurubis – sagte man das nach den Juni-Vorkommnissen nicht auch schon mal?

„Arbeitssicherheit und Werkssicherheit haben für uns höchste Priorität. An der Aufklärung der Sachverhalte der kriminellen Aktivitäten arbeiten wir mit Hochdruck und eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen. Wir haben alle erforderlichen internen Kräfte zusammengezogen und nutzen externe Forensik-Spezialisten.“, so Roland Harings, CEO der Aurubis AG. „Gleichzeitig verbessern wir auf Basis der Ermittlungen umgehend und umfassend das Schutzniveau gegen professionelle Kriminalität. Prozessverbesserungen und weitere Sicherheitsmaßnahmen werden etabliert. Unsere Ambition ist, die Sicherheitsvorkehrungen so anzuheben, dass Diebstahl und Betrug unmöglich werden.“

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Gibt einiges zu tun bei Aurubis. Dass die reduzierten Gewinnerwartungen auch bei dem knapp 30% Aktionär Salzgitter durchschlagen werden, ist bekannt. Ob es Aurubis gelingt, das erschütterte Vertrauen in die „Professionalität der Geschäftsabläufe“ wiederherzustellen, wird sich zeigen. Ein MDAX-Konzern, der sich „mal eben“ und das „über Jahre“ mindestens 185 Mio EUR stehlen lässt, ist keine Visitenkarte für den Standort Deutschland. Hätte man eher in Emerging Markets erwartet.

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