Uniper Aktie – Minus 21,28% am Freitag. Da geht noch viel mehr – runter.

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Uniper Aktie war nach dem Gasembargo gegen Russland nur noch Speilball der Spekulation, wann das Unternehmen „endlich“ pleite geht. Die Uniper SE (ISIN:DE000UNSE018 brauchte viele Milliarden EUR vom Staat um die Folgen der explodierenden Gaspreise am Spotmarkt aufzufangen, um die Lieferverpflichtugnen aus langjährigen Lieferverträgen zu erfüllen, die vorher mit günstigem, sicheren Gasprom-Gaslieferungen bedient werden konnten. Neben Multimilliardendarlehen der KfW gab es auch Eigenkapital vom Bund – zu 1,70 EUR je Aktie. insgesamt 8 Milliarden EUR. Dazu hatte der Bund zuvor die Aktien des Mehrheitsaktionärs Fortum zu 1,70 EUR je Stück gekauft. Insgesamt kontrolliert die Bundesregierung so

99,12 % der Uniper Aktie liegen beim Bund – Freefloat beträgt lediglich 0,88%.

Und auch wenn es noch 19,5 Mrd EUR genehmigtes Kapital zu 1,70 EUR je Aktie gibt, konnte zumidnest für diese weitere Verwässerung Entwarnung gegeben werden. Am 26.04.2023 gab es tiefschwarze Zahlen für das Q1/2023 zu vermelden – womit die Inanspruchnahme des egnhmigten Kapitals über die 8 Mrd EUR hinaus beriets unrealisitsch wurde: „…Auf der Grundlage vorläufiger und ungeprüfter Zahlen erwartet Uniper für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023 ein bereinigtes EBIT von EUR 749 Mio. (Vorjahr: EUR -917 Mio.) und ein bereinigtes Nettoergebnis von EUR 451 Mio. (Vorjahr: EUR -674 Mio.). Im Hinblick auf die russischen Gaslieferkürzungen sind Uniper insgesamt im ersten Quartal 2023 keine weiteren Verluste aus der Beschaffung von Ersatzgasmengen entstanden. Daher benötigt Uniper bis auf Weiteres keine neuen Eigenkapitalerhöhungen des Bundes.(…)“ (Ad-hoc Uniper, 26.04.2023)

Und am 23.05.2023 sogar für die Jahre 2023/24 keine Unsicherheiten mehr in der Bilanz – Milliardengewinne winken – wieder.

Im Hinblick auf die russischen Gaslieferkürzungen erwartet Uniper für die Jahre 2023 und 2024 insgesamt keine Mehrkosten aus der Ersatzbeschaffung von Gasmengen. Uniper hat seine diesbezüglichen Gaslieferverpflichtungen für diesen Zeitraum nahezu vollständig unter anderem über Termingeschäfte abgesichert. Weitere Eigenkapitalerhöhungen des Bundes werden daher nicht mehr erforderlich sein. Auf Basis vorläufiger ungeprüfter Zahlen werden aus den Absicherungsgeschäften Gewinne vor Steuern von über 2 Mrd. Euro erwartet. Die Verwendung der Gewinne aus der Ersatzbeschaffung von Gasmengen wird mit dem Bund im Einklang mit den Vorgaben der EU-Beihilfegenehmigung abgestimmt.

Uniper bestätigt den Ausblick für das Jahr 2023 und rechnet weiterhin mit einer starken Ergebniserholung gegenüber dem Vorjahr, die zu einem positiven bereinigten EBIT und bereinigten Jahresüberschuss des Konzerns führen wird.“ (Ad-hoc Uniper 23.05.203)

Gute Nachrichten – der Bund spart viel Geld. Aber die Aktienmärkte reagieren auf die Situation mit irrealem Verhalten: Uniper Aktie steigt bis auf 8,63 EUR.

Wahnsinnige Kapitalisierung von über 71 Milliarden EUR – vor der Krise, vor der explodierten Verschuldung war die hochprofitable Uniper gerade mal 15,5 Mrd EUR wert.

Obwohl sich durch die Barkapitalerhöhung von 8 Mrd EUR per 21. Dezember 2022 die Anzahl der Aktien von 356,96 Mio., davon 80,06% in Händen vom bisherigen Hauptaktionär Fortum, auf 5.071.842.651 Stück erhöht hatte, und sogar noch mehr Aktien geschaffen wurden, die Anleger griffen bei der Uniper Aktie zuletzt vermehrt zu – bei einem homöopathischen Freefloat. Was auch die Kursentwicklugn erklären könnte – aber trotzdem nicht logisch macht.

Im Zuge der Kapitalerhöhung wurde das Fortum-Aktienpaket im letzten Dezember an den Bund zu vereinbarten 1,70 EUR je Aktie verkauft. Damit erhielt die Bundesrepublik Deutschland einen Anteil von 98,56% an Uniper. Und mit der nachfolgenden ersten Tranche aus dem Genehmigten Kapital erhöhte sich die Anzahl der Aktien per 22. Dezember 2022 auf 8.329.506.651 Stück; der Anteil des Bundes erhöhte sich entsprechend auf 99,12%. Ergibt derzeit eine Kapitalisierung bei 6,20  EUR Aktienkurs von 50,14  Mrd EUR – die kerngesunde Uniper erreichte vor der Ukrainekrise eine maximale Börsenbewertung von 15,5 Mrd EUR bei einem damaligen Kurs von 42,45 EUR je Aktie.

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Die in dieser Woche gesehenen 8,63 EUR im Hoch für die Uniper Aktie und auch die heute nach rund 21,18 % Tagesminus gesehenen 6,20 EUR Freitagsschlusskurs sind DEFINITIV ZU HOCH für die Uniper Aktie. Und dieses Kursniveau kann nach menschlichem Ermessen keinen Bestand haben. Also: Wieso kaufen Anleger zu den aktuellen Kursen die Uniper Aktie? Ehrlich gesagt: Wir wissen es nicht.

Es bleibt dabei – Wachstum in grünen Sektoren möglich und von EU erlaubt, ja gewünscht, aber die Auflagen der EU für die Genehmigung der Staatshilfe lassen Uniper schrumpfen. Auch beim noch Erträge bringenden Geschäft.

In Deutschland muss Uniper das 2020 in Betrieb genommene 1,1 GW-Steinkohlekraftwerk GW Datteln 4 und das Fernwärmegeschäft abgeben – bis 2026. Außerdem muss das Stromgeschäft in Nordamerika, das Geschäft mit Schiffstreibstoffen im Mittleren Osten, das internationale Helium-Geschäft und ein Gaskraftwerk im ungarischen Gönyu veräußert werden.

Weiterhin muss Uniper seine Beteiligungen an zwei Erdgas-Pipelines veräußern: Betroffen ist die Opal-Leitung zwischen Lubmin in Vorpommern und südlicheren Bundesländern wie Brandenburg und Sachsen sowie die BBL-Pipeline, eine Verbindung zwischen den Niederlanden und Großbritannien. Auch die Beteiligungen an einer lettischen Gasgesellschaft und sein Geschäft in Russland unter der Marke Unipro muss Uniper abgeben – was sowieso schon geplant war und politisch gewollt und gefordert wurde.

MorphoSys fokussiert sich auf drei Zulassungsanträge. Und diese Konzentration scheint immer mehr zu gefallen. UBS sieht hohes Potential.
Das alte Erfolgssrezept ist tot – auf Dauer

Das alte Erfolgsrezept: Langfristige, „billige“ Erdgasbelieferungsverträge mit Gazprom und Weiterverkauf in langfristigen Lieferverträgen mit festen Preisen, sicheren Margen, an Stadtwerke, Zwischenhändler und teilweise Endkunden. VORBEI. Seit Gazprom den Gashahn immer mehr zudrehte, musste sich Uniper am weltweiten Spotmarkt zu wesentlich höheren Preisen mit Erdgas eindecken, um seine Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Milliardenlöcher, die immer bedrohlichere Ausmasse annahmen. Mittlerweile hat sich zwar die Lage an den Spotmärkten beruhigt – aber die Zeiten des billigen russischen Erdgases sind vorbei.

Denn hohe Schulden werden die „neue Uniper“ drücken. Uniper Aktie extremst verwässert. Also viel zu viele Fragezeichen für einen Einstieg…

Heisst: Uniper wird nicht Insolvenz anmelden müssen, die bestehenden freien Aktionäre könnten über einen Squeeze-Out nach Vollzug des 99%-Mehrheitserwerbs durch den Bund „hinausgekauft“ werden. Oder man bietet den Aktionären „freiwillig“ die 1,70 EUR je Aktie, die auch der ehemalige Hauptaktionär Fortum erhält. Oder „der verschwindende Streubesitz“ bleibt und nach einer Normalisierung der Lage wird die Bundesbeteiligung an Uniper wieder „privatisiert“ – mit offenem Ausgang, wie dann die Kraftwerksbeteiligungen, die „Erdgashandelsabteilung“, die russischen Beteiligungen und die „Wasserstoffprojekte“ bewertet werden könnten.

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Und? Was tun? Uniper Aktie – wie geht’s weiter?
Neueinstiege drängen sich beim aktuellen Kursniveau definitiv nicht auf. Wie viel die stark verwässerte Uniper-Aktie wirklich „wert“ sein könnte, lässt sich nicht einschätzen.
Wasserstoff als Hoffnungsträger der gescheiterten Uniper? Ja. Reicht das, um den aktuellen Aktienkurs zu rechtfertigen? NEIN, dafür ist Wasserstoff noch zu viel Zukunft, zu wenig in Bilanzzahlen zu bemessen. Aber zumindest Hoffnung irgendwann die extremen Schulden der Gas-Aera loswerden zu können. Vielleicht. Beobachten: Klar. Aber mehr drängt sich nicht auf. Zumindest derzeit…
Und Shorten der Aktie auf aktuellem Niveau? Fragt sich wo. Und Optionen auf fallende Kurse? Während die Prämien an der EUREX für Put-Optionen bereits einen zukünftig kräftig fallenden Kurs durch hohe Zeitprämien vorwegnehmen.

Chart. Uniper SE | Powered by GOYAX.de

 

 

 

Evotec erhält Förderung
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