All for One korrigiert Prognose – geopolitische Unsicherheit und SAP-Strategiewandel bremsen Wachstum

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All for One Group SE: 3-Monatszahlen 2022/23 // Wachstum in anspruchsvollem Marktumfeld // Vorstand bestätigt Prognose für 2022/23
Die All for One Group AG sieht sich gezwungen, ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 deutlich zu korrigieren. Gründe sind vor allem die anhaltende geopolitische Unsicherheit, das gedämpfte Wirtschaftswachstum in Mitteleuropa und ein verschärfter Zollstreit, der auf die Investitionsbereitschaft der Kunden drückt. Trotz großem Interesse an der SAP-Cloud-Migration zögern viele Unternehmen mit konkreten Projektentscheidungen – Investitionen werden aufgeschoben oder gestreckt.

Wachstumshemmnisse trotz gut gefüllter Pipeline

Noch zum Halbjahr war das Management von einer stabilisierenden geopolitischen Lage und einem Anziehen der Kundennachfrage ausgegangen. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt: Die Investitionszurückhaltung bleibt bestehen, und die Entscheidungsfreudigkeit bei Projekten bleibt schwach.

Besonders herausfordernd zeigt sich der Bereich Customer Experience (CX). Eine veränderte SAP-Produktstrategie hat in diesem Bereich zu deutlich sinkenden Umsätzen und Margen geführt. Zwar sieht All for One mittelfristig neue Chancen innerhalb der SAP Cloud Business Suite – kurzfristig jedoch bleiben die Auswirkungen auf das Line of Business (LOB)-Segment spürbar.

Korrigierte Prognose für 2024/25

  • Umsatzprognose (IFRS):
    Neu: €505–520 Mio. (vorher: €525–540 Mio.)

  • EBIT vor M&A-Effekten (non-IFRS):
    Neu: 5–6 % EBIT-Marge (~€25–31 Mio.)
    Vorher: €36,5–40,5 Mio. mit 7–8 % EBIT-Marge

Das Unternehmen geht davon aus, dass die 8%-EBIT-Marge erst 2026/27 nachhaltig überschritten wird (statt wie bisher geplant 2025/26).

CEO Michael Zitz bekräftigt Internationalisierungsstrategie

Trotz kurzfristiger Herausforderungen bleibt der Fokus langfristig klar:
„Wir internationalisieren uns weiterhin zu einem global agierenden Service- und Beratungshaus mit starkem SAP-Fokus für mittelständisch geprägte Unternehmen in unseren Kernbranchen.“

Die Expansion in neue europäische Märkte soll sowohl organisch als auch durch Akquisitionen erfolgen. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das SAP-nahe Beratungsportfolio zu stärken.

Stärkung des globalen Liefermodells und Produktausbaus

Mit weiteren Nearshore-Standorten neben der Türkei und Ägypten soll das globale Liefermodell ausgebaut werden. Gleichzeitig steht der Aufbau eines skalierbaren Produktgeschäfts im Fokus – insbesondere durch das hauseigene blue-zone Produkthaus. Dort entstehen schnell implementierbare SAP-Apps und Cloud-Produkte, die langfristig planbare Umsätze generieren sollen.

Fazit: Kurzfristiger Gegenwind – aber klare strategische Ausrichtung

Die Korrektur der Prognose spiegelt den derzeitigen Investitionsstau wider, mit dem viele IT-Dienstleister konfrontiert sind. Doch All for One begegnet den Herausforderungen mit einem konsequenten Umbau des Geschäftsmodells, internationaler Expansion und Produktinnovationen. Damit bleibt der SAP-Spezialist ein langfristig spannender Akteur im Mittelstands- und Cloudmarkt – sobald sich das Investitionsklima verbessert.

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