All for One Group: Zwischen Cloud-Boom und Investitionsbremse – SAP-Spezialist trotzt dem Gegenwind

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All for One Group SE: 3-Monatszahlen 2022/23 // Wachstum in anspruchsvollem Marktumfeld // Vorstand bestätigt Prognose für 2022/23
Die All for One Group SE, ein führender IT- und SAP-Dienstleister mit internationaler Ausrichtung, hat ihre Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2024/25 präsentiert. Trotz einer eingetrübten Konjunktur und zurückhaltender Investitionsentscheidungen in vielen Unternehmen konnte das Unternehmen ein leichtes Umsatzplus auf 257,6 Millionen Euro verbuchen – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 256,6 Millionen Euro. Getragen wurde das Wachstum vor allem durch Migrationsprojekte auf SAP S/4HANA sowie den erfolgreichen Wandel vom klassischen Lizenzverkauf hin zum margenstärkeren Cloud-Provisionsmodell.

SAP-Projekte boomen, Investitionsentscheidungen zögern

Die Nachfrage nach Cloud-Lösungen ist nach wie vor hoch – viele Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, ihre IT-Landschaft in Richtung SAP Cloud zu modernisieren. Doch die schwierige wirtschaftliche Lage sorgt für einen spürbaren Rückgang bei konkreten Projektvergaben. Das führt zu Verzögerungen im Consulting-Geschäft und schwächerer Auslastung, was sich auch im Ergebnis niederschlägt: Das EBIT vor M&A-Effekten (non-IFRS) ging um 21 % auf 14,0 Millionen Euro zurück (Vorjahr: 17,7 Millionen Euro). Einmaleffekte wie Abfindungen im Zuge der neuen Organisationsstruktur belasteten das Ergebnis zusätzlich.

Zweigeteilter Markt – Nachfrage trifft Unsicherheit

CEO Michael Zitz beschreibt die Lage deutlich: „Wir erleben verstärkt einen zweigeteilten Markt: Einerseits die hohe Nachfrage nach SAP Transformationen […], andererseits eine sich verstärkende Zurückhaltung bei neuen Investitionen.“ Unternehmen konzentrieren sich verstärkt auf ihre Kernprozesse, während spezialisierte Lösungen zunächst hintangestellt werden. Besonders der Bereich LOB – spezialisiert auf Fachlösungen – leidet unter der Zurückhaltung: Hier sank das EBIT auf 0,9 Millionen Euro, ein dramatischer Rückgang gegenüber 3,1 Millionen Euro im Vorjahr.

Cloud-Services weiter im Aufwind

Während klassische Projekte verschoben werden, setzt sich der Trend zur Cloud ungebremst fort. Die Cloud Services legten um 5 % zu und erreichten einen Umsatz von 73,9 Millionen Euro. Damit bestätigt sich der strategische Fokus der All for One Group, ihr Geschäftsmodell konsequent in Richtung wiederkehrender Erlöse und cloudbasierter Services zu transformieren. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze stieg auf 52 % – ein klares Signal für Stabilität und Zukunftssicherheit.

Business AI als Gamechanger der Zukunft

Ein weiterer Innovationsmotor: Künstliche Intelligenz. Die Integration von Business AI in SAP-Systeme gewinnt rasant an Bedeutung. Mit dem KI-Assistenten Joule von SAP und der Einbindung von Microsoft-Embedded-AI-Technologien erweitert All for One ihr Portfolio gezielt. Ziel ist es, Kunden von Beginn an beim Einsatz smarter KI-Lösungen zu begleiten – sowohl mit Standardlösungen als auch mit individuell entwickelter Unternehmens-KI.

Cybersecurity und Smart Factory im Fokus

Auch im Bereich IT-Sicherheit positioniert sich All for One zukunftssicher: Mit der neuen Partnerschaft mit SECUINFRA bietet der SAP-Spezialist künftig ein 24/7 Security Operations Center (SOC) an – maßgeschneidert für mittelständische Unternehmen mit Microsoft-Infrastruktur. Parallel wird mit dem Smart Factory-Experten FORCAM ENISCO eine umfassende IT-Architektur auf SAP-Basis geschaffen, die datengetriebene Prozesse in der Fertigung optimieren soll.

Fünffache SAP-Auszeichnung unterstreicht Spitzenstellung

Die hohe Qualität der Leistungen bleibt auch in der SAP-Community nicht unbemerkt: Mit dem SAP Pinnacle Award 2025 in der Kategorie »Sales Success Midmarket« sowie gleich fünf Auszeichnungen im Rahmen der SAP-Diamant-Initiative festigt All for One ihren Ruf als Top-Partner für SAP-Transformationen im Mittelstand.

Dividendenerhöhung: Ein Rekord für die Aktionäre

Auf der Hauptversammlung im März 2025 wurde eine Rekorddividende von 1,60 Euro je Aktie beschlossen – ein deutliches Signal an die Investoren und Ausdruck der wirtschaftlichen Stärke des Unternehmens.

Ausblick: Wachstumskurs bleibt trotz Gegenwind bestehen

Trotz verhaltener Ergebnisse im ersten Halbjahr hält das Management an seiner ambitionierten Prognose für das Gesamtjahr fest. Der Umsatz soll auf 525 bis 540 Millionen Euro steigen, das EBIT zwischen 36,5 und 40,5 Millionen Euro liegen. Mittelfristig peilt das Unternehmen eine EBIT-Marge von über 8 % an. Der Wandel zum Cloud-Geschäft ist dabei der zentrale Hebel für weiteres organisches und anorganisches Wachstum.

Fazit

Die All for One Group befindet sich im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Unsicherheit und wachsender technologischer Nachfrage. Der Transformationsprozess hin zur Cloud und Business AI schreitet konsequent voran, neue Partnerschaften stärken das Portfolio, und trotz kurzfristiger Herausforderungen ist die mittel- bis langfristige Perspektive weiterhin positiv.

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