Prime Standard | Vapiano unbefriedigende Zahlen.

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Die Vapiano SE (ISIN: DE000A0WMNK9) hat die 9-Monats-Zahlen nach der Prognosesenkung für das Geschäftsjahr von gestern nun nachgelegt:

Der Konzernumsatz (Corporate und konsolidierte Joint Venture Restaurants) stieg um 15,0 % auf 271,4 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr (9M 2017: 235,9 Mio. Euro). Dieses Umsatzplus resultiert aus Restaurantneueröffnungen sowie aus den durchgeführten Unternehmenserwerben in Österreich, Australien und Deutschland.

Auf vergleichbarer Fläche („Like-for-Like“) entwickelte sich der Umsatz mit -0,3 % leicht rückläufig. Das flächenbereinigte Umsatzwachstum der Segmente Germany (+1,2 %) und Rest of World (+0,3%) konnte die negative Entwicklung des Segmentes Rest of Europe (-1,9 %) nicht vollständig ausgleichen. Ausschlaggebend hierfür waren der Umsatzrückgang in den europäischen Kernmärkten sowie die nicht planmäßige Entwicklung einiger neu eröffneter Restaurants. Schweden außen vor lassend, hat sich der Umsatz flächenbereinigt auf Gruppenebene mit +0,9 % leicht positiv entwickelt.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

Aus den genannten Gründen erreichte das vor allem um Vorlaufkosten für Restauranteröffnungen korrigierte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)[1] 22,6 Mio. Euro nach 26,4 Mio. Euro im Vorjahr. Die bereinigte EBITDA-Marge sank entsprechend um 2,9 Prozentpunkte auf 8,3 %. Das berichtete EBITDA fiel in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2018 mit 12,0 Mio. Euro um 4,5 % geringer aus als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (9M 2017: 12,6 Mio. Euro). Die berichtete EBITDA-Marge lag bei 4,4 % (9M 2017: 5,3 %).

Durch gestiegene Abschreibungen aufgrund höherer Investitionen und höhere Zinskosten aufgrund der insgesamt höheren Nettoverschuldung ist das bereinigte Nettoergebnis auf -13,2 Mio. Euro zurückgegangen (9M 2017: 1,6 Mio. Euro). Das berichtete Nettoergebnis für die ersten drei Quartale 2018 verschlechterte sich im Vorjahresvergleich von -18,0 Mio. Euro auf -29,4 Mio. Euro.

Per Ende September 2018 lag das Eigenkapital der Vapiano SE bei 98,4 Mio. Euro. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 24,7 %. Die Nettoverschuldung stieg expansionsbedingt auf 180,2 Mio. Euro zum 30. September 2018 nach 117,1 Mio. Euro zum Jahresende 2017.

Der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit erreichte im Neunmonatszeitraum 9,7 Mio. Euro und lag 24,6 % unter dem Vorjahr (9M 2017: 12,8 Mio. Euro). Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 50,7 Mio. Euro (9M 2017: -55,3 Mio. Euro) und reflektiert das weitere Wachstum von Vapiano. Demzufolge lag der Free Cashflow bei -47,9 Mio. Euro nach -48,7 Mio. Euro im Vorjahr.

Für das Geschäftsjahr 2018 rechnet der Vorstand – wie in der Ad-hoc-Mitteilung vom 27. November 2018 bekannt gegeben – nun mit einem Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr um 15 % bis 19 % auf 375 bis 385 Mio. Euro (zuvor: 385 bis 400 Mio. Euro) sowie einer flächenbereinigten Umsatzentwicklung zwischen -0,5 % und 0,5 % (zuvor: zwischen 0 % und 1 %). Das bereinigte EBITDA soll 34 bis 38 Mio. Euro betragen (zuvor: 42 bis 47 Mio. Euro).

Jochen Halfmann, CEO der Vapiano SE: „Nach einem erfreulichen Jahresauftakt waren das zweite und dritte Quartal für unser Unternehmen herausfordernd. Ausschlaggebend war insbesondere der Umsatzrückgang auf vergleichbarer Fläche in unseren europäischen Kernmärkten sowie die nicht planmäßige Entwicklung einiger neu eröffneter Restaurants. Um die Profitabilität zeitnah wieder zu steigern, haben wir neben dem Fokus auf den Turnaround in Schweden ein Maßnahmenprogramm zur Steigerung der operativen Exzellenz in unseren wichtigen Märkten aufgelegt. Der Vorstand und das gesamte Management-Team der Vapiano SE arbeiten fokussiert daran, dieses Programm strukturiert und nachhaltig umzusetzen, so dass wir erste positive Ergebnisse für das vor uns liegende Jahr 2019 erwarten.“

Vapiano eröffnete in den ersten neun Monaten 2018 weltweit 18 Restaurants, 13 der neu eröffneten Restaurants sind Corporate und Joint Venture Restaurants, fünf Restaurants werden durch konzernexterne Franchisenehmer betrieben. Zum 30. September betreibt das Unternehmen damit 220 Restaurants in 33 Ländern. Das Take Away- und Home Delivery-Angebot bietet Vapiano inzwischen an 120 Standorten in 16 Ländern an.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}

Eine Historie der Prognoseverfehlungen

„Der Vorstand der Vapiano SE hat heute (27.11.2018) die Prognose für das Geschäftsjahr 2018 angepasst. Der Vorstand rechnet nun für 2018 mit einem Wachstum des Nettoumsatzes um 15 % bis 19 % im Vergleich zum Vorjahr auf 375 bis 385 Mio. Euro (bislang: 385 bis 400 Mio. Euro) sowie einem flächenbereinigten Wachstum zwischen -0,5 % und 0,5 % (bislang: zwischen 0 % und 1 %). Das bereinigte EBITDA soll sich auf 34 bis 38 Mio. Euro belaufen (bislang: 42 bis 47 Mio. Euro). Die Anzahl der Neueröffnungen im Gesamtjahr 2018 wurde auf 32 bis 34 Standorte konkretisiert (bislang: 33 bis 38).“ Hintergrund der Prognoseanpassung ist die hinter den Erwartungen liegende Umsatzentwicklung im Segment Europa sowie die nicht planmäßige Entwicklung einiger neu eröffneter Restaurants. {loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

Bereits bei Vorlage der Halbjahreszahlen vor rund 3 Monaten ruderte der Vorstand Jochen Halfmann, CEO der Vapiano SE zurück: „Das erste Halbjahr 2018 war ein insgesamt schwieriges Halbjahr für die Vapiano SE. Die deutlich schwächere Entwicklung in Schweden und Frequenzrückgänge in den europäischen Innenstädten aufgrund des außergewöhnlich langanhaltenden Hochsommerwetters und der Fußballweltmeisterschaft haben uns dazu veranlasst, unseren Ausblick für das Geschäftsjahr 2018 anzupassen. In den verbleibenden Monaten 2018 werden wir konsequent und fokussiert am Turnaround unseres schwedischen Joint Ventures arbeiten, um hier wieder eine positive Entwicklung einzuleiten. Wir werden unser Geschäft weiter digitalisieren und so das Vapiano Erlebnis für unsere Gäste weiter optimieren. Gleichzeitig halten wir fest an unserer langfristigen Planung und der damit verbundenen Erreichung eines positiven Konzernergebnisses bis 2020.“ Und auch damals wurden die Erwartungen bereits reduziert. Für das Geschäftsjahr 2018 rechnete der Vorstand – wie in der Mitteilung vom 4. September 2018 bekannt gegeben wurde- mit einem Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr um 19 % bis 23 % auf 385 bis 400 Mio. Euro (zuvor: 390 bis 420 Mio. Euro) sowie einem flächenbereinigten Umsatzwachstum zwischen 0 % und 1 % (zuvor: zwischen 1 % und 3 %). Das bereinigte EBITDA soll um 8 % bis 21 % auf 42 bis 47 Mio. Euro steigen (zuvor: 48 bis 54 Mio. Euro). Und nun kommt es noch schlechter, bleibt zu hoffen dass zumindest die wiederum angepasste Prognose nun eingehalten wird. Der Aktie würde es auf Dauer gut tun. Im Moment hilft es wenig.

Gestern handeln die Aktien der Vapiano SE im Xetra Schluss um 17:30 vor der Prognosereduktion bei 7,61 EUR im Tradegate-Handel um 22:00 bereits mit kräftigem Minus bei 7,00 EUR.


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