SDAX – Deutscher Smallcap-Index nach Jahresendrallye im Plus

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Der SDAX konnte das Jahr 2016 durch die positive Dynamik im Dezember mit einem Kurszuwachs von +4,63% abschließen.

Noch Ende November lag der deutsche Smallcap-Index mit 9.020 Punkten leicht im Minus. Das Börsenjahr verlief dabei wie beim MDAX und TECDAX ebenfalls recht volatil. In den ersten sechs Wochen des letzten Jahres verlor der SDAX im eingetrübten Börsenumfeld -16,70% und erreichte am 9. Februar sein Jahrestief bei 7.579,02 Punkten.

In den vier Monaten danach stieg er um +25,12% auf 9,482,75 Punkte (7. Juni), um in der Folge inmitten der Brexit-Turbulenzen erneut auf 8.468 Punkte zurückzufallen.(-10,70%). Auf den Schreck über den negativen Ausgang des Referendums der Briten setzte im Weiteren eine starke Erholung bis auf 9.536 Punkte (10. August) ein. Danach ging es für den SDAX bis Anfang November in einer Seitwärtsbewegung weiter.

 

SDAX
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Erst der Wahlsieg von Donald Trump schüttelte die Börsen noch einmal durch. Auch der Inex für kleinere Unternehmen musste in dieser Zeit rund -4,00% an Verlusten hinnehmen. Mit der Jahresendrallye im letzten Monat des Jahres 2016 ging es mit dem Smallcap-Index schlussendlich aber wieder bis auf 9.519,43 Punkte hinauf. Im Dezember stand somit ein Plus von +5,23%.

Insgesamt 30 der 50 Einzelwerte des SDAX verzeichneten in 2016 ein Plus, während 20 Unternehmen aus dem Index das Jahr mit einem Minus beendeten. Im Vorjahr 2015 schnitten lediglich 13 SDAX-Aktien negativ ab, während 29 Einzelwerte eine positive Performance auswiesen. Seinerzeit fielen neun Werte aus der Jahreswertung heraus, da sie erst in 2015 ihren Börsengang vollzogen hatten.

Best-Index-Performer: Grammer-Aktie in 2016 an der SDAX-Spitze

In 2015 zählte die Aktie der Grammer AG (ISIN: DE0005895403) mit -17,34% zu den Top 5 der Verlierer im deutschen Smallcap-Index. Im zurückliegenden Börsenjahr entschädigte das Papier seine Aktionäre für diese schwache Performance nun mit einem Kursplus von +70,08%.

Der Automobilzulieferer konnte im Laufe des letzten Jahres immer wieder Anleger mit guten Nachrichten aktivieren, sich das Papier ins Depot zu legen. Entgegen des allgemeinen Trends an den Börsen stiegen die Anteilsscheine nach einem kurzfristigen Kursrückgang ganz zu Beginn des Jahres an.

Im Februar sorgte die Meldung über die Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2015 für weiteren Auftrieb: Grammer konnte über einen Rekordumsatz von knapp 1,43 Mrd. EUR und einem über der Prognose liegenden EBIT von 42 Mio. EUR berichten. Zudem stellte das Unternehmen für 2016 weiteres Wachstum bei höherer Profitabilität in Aussicht. Die Aktie stieg bis April zunächst von 27,32 EUR (31. Dezember 2015) auf 36,47 EUR (13. April).

Nach einer kurzen Konsolidierung im Mai bröckelte der Kurs bis auf 32,10 EUR ab, bevor bis Mitte Juni ein weiterer Anstieg bis auf 42,57 EUR (20. Juni) erfolgte. Auslöser war der Brexit, welcher dafür sorgte, dass die Aktie auf ein Kursniveau von 33 EUR zurückfiel.

Ab Juli ging es im Vorfeld der Halbjahreszahlen, über welche die Grammer am 10 August berichtete, wieder kräftig aufwärts. Umsatz und EBIT waren in den ersten sechs Monaten deutlich angestiegen, so dass der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr 2016 erhöhte. Davon getragen ging es bis Anfang September auf ein Jahreshoch von 56,65 EUR.
Bis Ende des Jahres verlor das Papier allerdings wieder an Schwung und beendete das Börsenjahr bei einem Kurs von 47,55 EUR.

 

Grammer AG
Chart: Grammer AG | Powered by GOYAX.de
 

Zweiter der SDAX-Rangliste in punkto Performance war in 2016 die Washtec AG (ISIN: DE0007507501), dem Spezialisten für Fahrzeugwaschanlagen aus Augsburg. Die Aktie legte binnen eines Jahres um +62,30% zu.

Dem Papier gaben vor allem das gute Zahlenwerk für das Geschäftsjahr 2015 Auftrieb: Umsatz und Ergebnis konnten deutlich gesteigert werden. Ferner trug auch die Erhöhung der ordentlichen Dividende von 0,70 EUR (2015) auf 1,70 EUR dazu bei, dass Anleger verstärktes Interesse an den Anteilsscheinen von Washtec zeigten.

Im ersten Quartal 2016 stieg der Kurs von 30,50 EUR (31. Dezember 2015) auf ein Niveau von rund 36,00 EUR. Ab Mitte Mai folgte bis Ende Juni eine zweimonatige Konsolidierung bis auf 28,00 EUR. Von da an ging es jedoch nicht zuletzt wegen der guten Halbjahres- und Neunmonatszahlen kontinuierlich bergauf. Am Ende notierte die Washtec-Aktie bei 49,50 EUR.

Drittbester SDAX-Einzelwert wurde die Cewe Stiftung & Co. KGaA (ISIN: DE0005403901) mit einem Kursplus von +54,86% auf Jahressicht. Die Aktie stieg von 54,61 EUR (31. Dezember 2015) in der Spitze bis auf ein Jahreshoch bei 90,55 EUR (25. Oktober) und schloss am 30. Dezember bei einem Kurs von 84,57 EUR.

Den vierten Platz unter den Best-Performern im SDAX sicherte sich die Aktie von Klöckner & Co. SE (ISIN: DE000KC01000) mit einem Anstieg von 8,05 (31. Dezember 2015) auf 11,91 EUR, was einem Plus von +48,04% entspricht. In die Top 5 schaffte es zudem die Deutz AG (ISIN: DE0006305006). Der Kölner Hersteller von Nutzfahrzeugen und Dieselmotoren gehörte in 2015 noch zu den 13 Verlierern im deutschen Smallcap-Index. 2016 kamen die Anteilsscheine auf eine Performance von +44,81%.   

 

Worst-Index-Performer: Börsenwert von SMA Solar Technology halbiert sich

Die größten Verlierer im SDAX waren im vergangenen Jahr Patrizia Immobilien AG (ISIN: DE000PAT1AG3) mit -35,69%, Elringklinger AG (ISIN: DE0007856023) mit -32,45% und Rocket Internet SE (ISIN: DE000A12UKK6) mit -32,24%.

Die Aktie von Patrizia Immobilien fiel im Verlauf des Jahres 2016 von 24,55 EUR (30. Dezember 2015) auf 15,79 EUR. Im Jahr zuvor gehörte das Immobilienunternehmen mit +121,49%  noch zu den SDAX-Gewinnern.

Nach den Verlusten im Zuge der negativen Börsenstimmung zu Beginn des letzten Jahres schwankte das Papier bis Ende Oktober in einer Range von rund 18 EUR bis knapp 23 EUR. Mit dem 9-Monatsbericht Anfang November erhöhte das Unternehmen zwar seine Prognose für das Gesamtjahr, blieb aber damit dennoch hinter den Erwartungen der Märkte zurück. Die Folge: Der Kurs fiel noch einmal kräftig bis zum Jahrestief bei 14,47 EUR (5. Dezember).

 

Patrizia Immobilien AG
Chart: Patrizia Immobilien AG | Powered by GOYAX.de
 

Für Elringklinger ging es vor allem seit dem Jahreshoch Ende März bei 24,09 EUR kontinuierlich stark abwärts. Am 10. November notierte die Aktie bei einem Jahrestief von 12,82 EUR. Mit der allgemeinen Jahresendrallye an den Börsen konnte das Papier des Automobilzulieferers allerdings wieder ein bisschen Boden gut machen und beendete 2016 letztendlich bei einem Kurs von 15,88 EUR.

Die Aktie von Rocket Internet indes verlor nach einer steilen Erholungsrallye von Mitte Januar bis Mitte April, die den Kurs auf das Jahreshoch von 29 EUR führte, aufgrund des schlechten Ergebnisses für das Geschäftsjahr 2015: Die Startup-Schmiede aus Berlin verkündete einen Verlust von -197,8 Mio. EUR. Im weiteren Verlauf des Jahres fiel das Papier bis auf ein Jahrestief von 16,77 EUR (27. Juni). Im Rest des Jahres scheiterte die Aktie beim Versuch, wieder nachhaltig über die 20 EUR-Marke zu gelangen.

Ebenfalls zu den Top 5 der SDAX-Verlierer zählten in 2016 SGL Carbon SE (ISIN: DE0007235301) und die Capital Stage AG (ISIN: DE0006095003). SGL Carbon, der weltweit größte Hersteller von Carbon, Graphit und Verbundmaterialien aus Wiesbaden, kam mit -28,61% auf den vierten Rang der Worst-Performer, dahinter reihte sich der Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage mit einer negativen Performance von -19,52% ein. Das Jahr der Hamburger stand dabei ganz im Zeichen der Übernahme von Chorus Clean Energy AG.
 

 

SDAX legt auf 10-Jahressicht knapp 71% zu

Der SDAX blieb auf Sicht der vergangenen zehn Börsenjahre mit einem Plus von +70,98% als einziger der drei großen Nebenwerte-Indizes unter der Performance des DAX (+74,04%). Ende 2006 notierte der deutsche Smallcap-Index bei 5.567,60 Punkten. Das letzte Jahr beendete der SDAX dann bei 9.519,43 Punkten.

Drei der zurückliegenden Jahre verliefen beim SDAX negativ, während der Index demgegenüber sieben Jahre im Plus abschließen konnte. Den kräftigsten Verlust erlitt der Smallcap-Index mit -46,05% im Krisenjahr 2008. Bestes Börsenjahr war hingegen 2010 mit einer Performance von +45,78%.

 

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